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Sinclair ZX Spectrum
Hersteller:
Sinclair
Speichermedium:
Kassette, Microdrive (über "Interface 1"), Diskette (Modell "Spectrum Plus3")
Veröffentlichung:
1982
Verkaufte Geräte:
scheinbar unbekannt
Technisches:
Prozessor:
Z80A (8 Bit)
Taktfrequenz:
3,5 MHz
Betriebssystem:
namenlos (Basic-Interpreter, CP/M tauglich)
RAM:
16KB (über Erweiterung bis zu 48 KB) / später 48 und 128KB
ROM:
8 KB
Grafik:
15 Farben / Text: 32x24, Grafik: 256x192
Soundkarte:
einstimmig (eingebauter Piepser) / Erweiterungen für Dreikanal und MIDI von Drittanbietern
Laufwerk:
ohne (Kassettenrecorder oder Microdrive per „Interface 1“)
Anschlüsse:
1 Antennenausgang TV, 1 Kassettenrecorder, 1 Expansionsport
Tastatur:
Gummitastatur, 40 Tasten, QWERTY
Allgemeines:
Der Nachfolger des ZX81. Bezogen auf England war es ein wenig so, wie wenn die Königsfamilie Zuwachs bekommt. Nicht grundlos wurde der Gründer der Firma Sinclair, Clive Sinclair, im Jahre 1983 sogar von der Queen zum Ritter geschlagen und darf sich von diesem Zeitpunkt an mit Sir Clive Sinclair anreden lassen.
Bevor der SINCLAIR ZX SPECTRUM näher beleuchtet werden soll, möchte ich den Werdegang von Clive Sinclair und seinem Schaffen umreißen. Im Jahre 1940 nahe dem englischen Richmond geboren, in eine traditionsreiche Ingenieursfamilie eingebettet, verwundert es nicht, dass der junge Sinclair schon früh zu tüfteln begann und sich für den Bau von Radios und Verstärkern interessierte. Einige Zeit später entwickelte der junge Mann eine Rechenmaschine, die mittels Lochkarten zu programmieren war und glaubte kurzzeitig sogar, diese Technik erfunden zu haben, wurde aber schnell vom Gegenteil überzeugt.
Trotz seines ausgeprägten technisch-mathematischen Verstandes, besuchte Sinclair nie eine Universität. Nach seinem Abitur arbeitete er für einen Verlag als Autor und schrieb von 1959 bis 1962 insgesamt 13 Fachbücher für Heimelektroniker. Eines seiner Bücher „Practical Stereo Handbook: The complete guide to stereo“ (1959) erlebte bis 1973 ganze sieben Auflagen.
Seine erste Firma gründete Sinclair 1961 unter dem Namen SINCLAIR RADIONICS, die bis 1974 HiFi-Technik produzierte. Er blieb weiterhin Fachbuchautor, auch wenn er dies nur noch nebenbei ausführen konnte. Der erste Rechner von SINCLAIR RADIONICS war der Taschenrechner „EXECUTIVE“ (1972), der so stromsparend war, dass er mit Minibatterien arbeitete. Das ermöglichte eine weitaus kleinere Bauweise, als sie alle Konkurrenzprodukte zu bieten hatten. Hier zeigt sich auch bereits deutlich der Hang von Sinclair, Geräte so klein wie möglich zu bauen.
Es folgten verschiedene digitale Messgeräte, die der Firma dauerhafte Einnahmen verschafften und Sinclair somit in die Lage versetzte, sich anderen, aufregenderen Projekten zu widmen. Leider waren diese Projekte, so außergewöhnlich sie auch waren, meistens Flops und so kam es, dass der SINCLAIR RADIONICS das Aus drohte. Der anteilige Aufkauf der Firmenanteile durch ein staatliches Unternehmen, rettete Sinclairs marode Firma und die Produktion bzw. Entwicklung konnte weitergehen.
Der erste Heimcomputer wurde von der mittlerweile in SINCLAIR INSTRUMENT umgetauften Firma im Jahre 1977 gebaut, der MK 14. Bereits dieser war als Bausatz konzipiert. Es folgten verschiedene Heimcomputer, bis dann der ZX80, der ZX81 und 1982 endlich der ZX SPECTRUM das Licht der Welt erblickte.
Obwohl er (genau wie sein Vorgänger, der ZX81) den Konkurrenzprodukten seiner Zeit teils deutlich unterlegen war, erlebte auch dieser ZX einen hervorragenden Aufstieg. Sein Geheimnis lag einmal mehr im geringen Preis und der daraus resultierenden, enormen Verbreitung.
Im Gegensatz zu den Vormodellen beherrscht der SPECTRUM endlich eine farbige Bilddarstellung. Es stehen 8 Farben in je zwei Helligkeiten zur Verfügung. Das macht insgesamt immerhin 15 Farben (schwarz hat keine zusätzliche Helligkeitsstufe). Auch gibt es nun eine eingebaute Tonausgabe. Allerdings ist das nur ein einstimmiger Sound, der nur mit Programmiertricks zu dürftigen mehrstimmigen Tönen ausgebaut werden kann. Besseren Ton ermöglichen nur diverse Erweiterungen. Neu ist allerdings, dass im SPECTRUM nun ein Costumchip namens ULA sitzt, der sich um die Bilddarstellung, die Tonausgabe und die Recorderschnittstelle kümmert. Das entkoppelte vor allem endlich die belastende Grafikausgabe vom Prozessor. Außerdem wurde dem SPECTRUM eine Gummitastatur verpasst, die sich aber nur etwas besser als die grausame Folientastatur seiner Vorgänger benutzen lässt.
Diese Daten, auch wenn sie bereits damals eher dürftig waren, sorgten zusammen mit einem reichhaltigen Angebot an Spielen bzw. Erweiterungen und einem günstigem Preis dafür, dass der SPECTRUM zum erfolgreichsten Heimcomputer von Sinclair wurde.
Womit wir bei den Erweiterungen wären.
Das „ZX Interface 1“ kam 1983 heraus, das eigentlich nur für Bildungseinrichtungen gedacht war, kurz vor Veröffentlichung dann aber für den allgemeinen Markt überarbeitet wurde. Das „IF 1“ bietet interessante Anschlussmöglichkeiten. Bis zu acht ZX-Microdrive-Laufwerke (dazu kommen wir gleich) können angeschlossen werden, es gibt eine serielle Schnittstelle (z.B. für Drucker) und über 2 Chinch Anschlüsse kann der SPECTRUM mit bis zu 64 anderen ZX SPECTRUM (mit „IF 1“) oder SINCLAIR QL vernetzt werden! Dieses Netzwerk ist mit 100 kBaud alles andere als langsam.
Im Jahre 1984 folgte dann das „ZX Interface 2“, das sich im Gegensatz zum „IF 1“ eher an die verspielten Nutzer richtet. Mit dem „IF 2“ erweitert man den SPECTRUM um einen Modulschacht und zwei Anschlüsse für Joysticks. Da es sich um 9polige Standardanschlüsse handelt, kann man alle so ausgestatteten Sticks anschließen, die man u.a. vom Amiga oder Atari kennt. Der Modulschacht ist ein absolutes Highlight, denn nun kann man ohne ellenlange Ladesitzungen vom Band, schnell und unkompliziert ein Spiel starten. Leider gibt es für den SPECTRUM nur wenige (noch bekannte) Module. Insgesamt sind 10 Spiele auf den streichholzschachtelgroßen Modulen bekannt, aber es ist gut möglich, dass es noch andere gibt. Unter den Modulen finden sich Spiele wie Schach, Space Raiders oder Planetoids. Übrigens ist der Bus durchgeschliffen, d.h., dass auch zeitgleich eine andere Erweiterung angedockt werden kann.
Das „Microdrive“, eine eigene Erfindung von Sinclair (die mit dem „Microdrive“ von IBM im Format einer CF-Karte nichts zu tun hat) und stellt eine winziges Endlosband dar. Die Micodrive-Laufwerke können nicht direkt am SPECTRUM angeschlossen werden, sondern benötigen das oben besprochene „IF 1“. Das winzige „MD“ enthält ungefähr 5 Meter Magnetband, dass innerhalb von 7 Sekunden einmal umgespult ist. Die maximale Speicherkapazität eines „MD“ beträgt mit 96 Kb, allerdings kann diese Kapazität auch geringer ausfallen, da je nach „MD“ beim Formatieren evtl. einige Bereiche als defekt gekennzeichnet werden und somit unbenutzbar sind.
Es gibt vom ZX SPECTRUM verschiedene Modellausführungen, die im Laufe der Zeit hinzukamen. Ursprünglich war der Heimcomputer nur mit 16 KB RAM bestückt, der auf 48 KB aufrüstbar war, während er später gleich mit 48 KB eingebautem RAM verkauft wurde. Dieses Modell ist zugleich das weit verbreitetste. Danach kam der ZX SPECTRUM PLUS heraus, der letztendlich ein SPECTRUM in einem größeren Gehäuse mit Harttastatur und Resetknopf ist. Das Folgemodell PLUS 2 verfügte über ein eingebautes Kassettenlaufwerk. Der SPECTRUM PLUS 128K hat dann, wie der Name schon vermuten lässt, bereits 128 KB eingebauten RAM. Das letzte offizielle SPECTRUM-Modell ist der PLUS 3 (128KB), der über ein integriertes Diskettenlaufwerk verfügt.
Die SPECTRUM-Linie war sehr erfolgreich. In Deutschland war der 48KB-SPECTRUM die Nummer 2 nach dem C64, bis dann der CPC erschien und dieser ihm den zweiten Platz streitig machte. Den größten Erfolg feierte der SPECTRUM allerdings auf der Insel selbst, wo er auf Platz Eins der Verkaufsliste stand, was auch daran lag, dass er gegenüber dem um einiges später erschienenen C64 einen Vorsprung hatte. Leider fehlen scheinbar weltweit exakte Verkaufszahlen.
Die einfache Rechnerstruktur rief natürlich auch die Klonindustrie auf den Markt, die insbesondere im Osten (z.B. DDR, CSSR, UdSSR) in mannigfaltiger Form für baugleiche Brüder sorgte.
Bis heute hält ein großer Fankreis weltweit die Fahne des britischen Kleinrechners hoch und sorgt dafür, dass die ZX-Rechner, die Firma SINCLAIR und Sir Clive Sinclair nicht in Vergessenheit geraten.
Text von Nr.1
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 Spectrum | Bild von Nr.1
 Spectrum + | Bild von Nr.1
 Spectrum +2 | Bild von Nr.1
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| User-Kommentare: (225) | Seiten: [1] 2 3 4 5 › » |
31.05.2025, 10:54 mark208 (1198)  | |
Petersilientroll schrieb am 19.11.2024, 18:49: Ich zitiere mich mal aus einem anderen Forum selbst: Meine erste Computererfahrung hatte ich aber erst 1986 - ein Klassenkamerad hatte mich zu sich nach Hause eingeladen. Der hatte in seinem Zimmer eine ganze Schublade mit Computerhardwareteilen. Auf einem seiner Bastelcomputer zeigt er mir dann seine selbstprogrammierten BASIC-Demos. Heute kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass dieser Computer ein ZX Spectrum war. Cool, ich selbst kann sowas nicht mehr feststellen, meine ersten Computerbegegnungen war auch bei Freunden, deren Väter bei der Ruhrkohle AG und anderen Unternehmen im mittleren bis höheren Management, meine Schule war quasi im Speckgürtel zwischen Essen und Wuppertal. Zumal vor der kommunalen Neugliederung und als letzter geburtenstarker Jahrgang viele noch selbständige Städte keine höhere Schule hatten, aber Städte wie Essen oder Wuppertal keine Schüler außerhalb aufnahmen. Da wurden dann mal zum Wochenende irgendwelche klobigen große Teile mitgebracht, die ich absolut nicht mehr zuordnen kann, könnte natürlich irgendwas von IBM gewesen sein, das waren halt richtige Bussiness Geräte. Richtig angefangen zu spielen habe ich dann bei einem Schulfreund, der irgendwas hatte, was ich nicht einordnen kann. Der hat dasn so ein Gerät Spectravideo oder Spektravideo gehabt, da haben wir viel Skispringen oder auch mein erstes Textadventure gespielt. |
31.05.2025, 02:12 Grumbler (1911)  | |
CPC-Handbuch war auch mit am besten.
Bezueglich BASIC und anderem basic Kram zumindest.
Richtig "Maschinensprache" lernen konnte man damit nicht, das blieb mir als Kid verschlossen und ein Mysterium.
Ok, im Anhang waren Schaltplaene und Diagramme, das war dann wohl fuer die gut, die es von anderen Kisten her schon konnten. |
31.05.2025, 00:12 Park Patrol (145)  | |
Zu dem ZX-Spectrum muss vielleicht auch mal erwähnt werden, dass ein fantastisches (englisches) BASIC Manual dabei war. Dagegen war die C64 Dokumentation sehr dürftig. Der ZX-Spectrum war halt etwas besonderes |
19.11.2024, 18:49 Petersilientroll (1932)  | |
Ich zitiere mich mal aus einem anderen Forum selbst: Meine erste Computererfahrung hatte ich aber erst 1986 - ein Klassenkamerad hatte mich zu sich nach Hause eingeladen. Der hatte in seinem Zimmer eine ganze Schublade mit Computerhardwareteilen. Auf einem seiner Bastelcomputer zeigt er mir dann seine selbstprogrammierten BASIC-Demos. Heute kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass dieser Computer ein ZX Spectrum war. |
19.11.2024, 14:07 snoopdeagledogg (162)  | |
@Arcade4ever, sehr nette Story über den Spectrum. Willkommen im Forum und viel Spaß! |
18.11.2024, 20:30 Arcade4ever (3)  | |
Petersilientroll schrieb am 06.11.2024, 00:27: Arcade4ever schrieb am 05.11.2024, 23:11: Wie kam ich zum ZX Spectrum 48k Schön erzählt. Oh - und willkommen bei Kultboy! Vielen Dank! Wird auch endlich Zeit mit 51 aktiver in der Retro Community einzusteigen Kommentar wurde am 18.11.2024, 20:31 von Arcade4ever editiert. |
18.11.2024, 20:28 Arcade4ever (3)  | |
Fürstbischof von Gurk schrieb am 01.09.2024, 16:27: Ist amtlich: "The Spectrum" kommt am 22 November 2024.
https://retrogames.biz/ Ist bereits vorbestellt, freue mich auf das Teil |
06.11.2024, 01:25 Edgar Allens Po (3608)  | |
Mir erging es ganz ähnlich mit dem Schneider CPC. Davor kannte ich nur LCD-Spiele, das Videopac-System und einen einzigen Automaten, der in einer Gaststätte stand. Immerhin mit R-Type! Den CPC bekam ich aber auch nur mit, weil sich mein Bruder den holte. Ich saß dann mit der Zeit viel mehr an dem Gerät als er und träumte nachts von neuen Spielen. Jedes neue Spiel war eine Entdeckungsreise. Manchmal kam ein Kollege vom Bruder vorbei mit einer Disk (oder mehr) mit neuen Spielen. Das war der aufregendste Shit, den man sich nur vorstellen kann.
Das war eine sagenhafte Welt. Da wurde man richtig verzaubert!
Wobei ja der CPC im Vergleich zum 48er ein kompletteres Paket liefert, das war ja schon richtig High-End, wenn man kaum was anderes kannte. Full Colour Graphics, 3-Kanal-Stereo-Sound. Dass das Scrolling oft nicht so gut ist oder die Spiele etwas langsam, spielte keine Rolle. Man war hin und weg!
In "Fairlight" eine Burg erkunden, so richtig mit allem drum und dran, Rätsel lösen. Plötzlich eine Geheimtür finden, neue Räume entdecken. Unglaublich! Kommentar wurde am 06.11.2024, 01:30 von Edgar Allens Po editiert. |
06.11.2024, 00:27 Petersilientroll (1932)  | |
Arcade4ever schrieb am 05.11.2024, 23:11: Wie kam ich zum ZX Spectrum 48k Schön erzählt. Oh - und willkommen bei Kultboy! |
05.11.2024, 23:11 Arcade4ever (3)  | |
Wie kam ich zum ZX Spectrum 48k
Ich kam auch (dank jährlicher Italien Urlaube) sehr früh mit Arcade Automaten in Kontakt (quasi ab Space Invaders, Galaxian etc). Muss so um 83 erstmals gewesen sein. Jeder Arcade Automat war ein neues Abenteuer und eine einzigartige Erfahrung (wir hatten ja Nix)
Meine naive Vorstellung war das alle verfügbaren Computer recht ähnlich sein müssten… Meine Eltern erkannten schon, dass ich mich für das Thema interessiere und das Computer prinzipiell ein „Zukunftsthema“ sein werden. Somit erlaubten sie mir zum Geburtstag/Weihnachten da einen dieser modernen „Homecomputer“ auszuwählen … Wir waren ca. 3 Stunden in einem damaligen „Spezialisten Shop“ (muss Sommer 1984 gewesen sein), es wurde ein Einsteigermodell präsentiert (ZX Spectrum 48K) und ein Profimodell (C64) gegenübergestellt zum zumindest doppelten Preis. Mir war damals der Unterschied und die Bedeutung der Modelle absolut nicht klar; Ich wollte einfach nur einen dieser „Hi-Tech“ Homecomputer besitzen. Das war alles Hi-Tech für mich; Ich kannte noch keine Zeitschriften, die sich damit auseinandersetzten. Aber beim Sinclair waren 10 Spiele dabei, was meine Meinung rasch zugunsten de Spectrums vollzog. Meine Eltern waren auch ob der Preise geschockt, da war nur der ZX Spectrum 48K preislich drin. Das Starterpaket beinhaltete wie erwähnt bereits 10 Spiele (Atrcade Games wie Jetpac, Horace goes skiing , aber auch Backkgammon und Flight Simulator und ein ZX Tape, welches als Einführung auf den Speccy damals sehr half, waren dabei). Ich ging persönlich mit dem Spectrum als das glücklichste Kind auf Erden nach Hause; ich kannte bis dahin auch keinen „Home-Computer“ Besitzer in meinem Alter. Und hey, war der Speccy eine geile Maschine……
Ich fühlte mich absolut glücklich, Spiele aus der Arcade konnte ich plötzlich zu Hause spielen, die grafischen Defizite waren nicht wichtig und der Vergleich fehlte. Dann kamen Spiele losgelöst von der Spielhalle…. Das war eine neue Welt; Knight Lore fühlte sich damals wie ein Mario 64 an; es war einfach unglaublich was da auf dem kleinen Speccy passierte.. Ich kannte Star Wars aus der Spielhalle und konnte es plötzlich subjektiv gesehen 1:1 zu Hause spielen (3D Starstrike)
Der ZX Spectrum war der führende Homecomputer in Uk; damals waren Homecomputer noch sehr regional ausgeprägt; ganz anders als heute; ein HC (Home Computer) konnte damals noch in einem Land extrem populär sein und auch damit wirtschaftlich erfolgreich sein, und in anderen Ländern komplett unbekannt sein. Sinclair baute zB. In DE nie ein professionelles Vertriebsnetz aus, da sie zeitweise selbst für UK nicht mit der Produktion nachkamen, (zB. Der ZX 128 hatte eine ziemlich kritische Verzögerung in UK (und andere Investitionen brachten nicht den gewünschten Umsatz), weshalb Sir Sinclair die HC Sparte an Amstrad verkaufen musste).
Zurück zur Speccy Erfahrung: Die Spiele waren damals sensationell; die Erfahrung, Spiele in dieser Qualität und auch einer absolut neuen Komplexität am einigen Fernseher erleben zu können, war sensationell. Man vergisst heute natürlich oft, dass viele dieser Spiele aus der Zeit „geflogen“ sind. … Damals ( Was für ein schreckliches Wort, dass die Zeit zerreißt) war das alles neu, einzigartig, revolutionär…… Jedes neue Spiel brachte neue Ideen:
Manic Miner war ein Spiel, wie man es nur in der Spielhalle erleben konnte. Nur diesmal zu Hause Jet Set Willy war ein Open World Spiel aus der Perspektive seiner Zeit,… Man konnte quasi überall hin und viele Räume erkunden . Dynamite Dan brachte das „Raum Erkundung“ Thema „ How many Rooms you can get „ auf den spielerischen und grafischen Höhepunkt
Willy Games (zB. Three weeks in Paradise) waren innovativ als Action Adventures (und natürlich aus heutiger Sicht auch primitiv.,..,) Knight Lore , Gunfright und Nightshade waren n dieser Art sowieso nur auf dem Speccy möglich. Tau Ceti war ein Ausflug in eine Science Fiction Welt Elite lief übrigens um einiges flüssiger als auf dem C64 :-) Hacker: Ich fühlte mich wie in War Games Atic Attac etc... Waren allesamt Klassiker.
Ich bin irgendwann auf den C64 und später auf den Amiga gewechselt, doch meine Leidenschaft für den ersten „Homecomputer“ in meinem Leben ist ungebrochen. Kommentar wurde am 18.11.2024, 20:28 von Arcade4ever editiert. |
29.10.2024, 17:25 Commodus (6524)  | |
robotron schrieb am 29.10.2024, 16:46: Der ZX Spectrum (plus Nachbauten) war auch bei uns im Ostblock recht populär. Wir waren ja eher ein "Z80-Land". Das mag zwar stimmen, aber auf meinem Robotron KC87 sahen die Spiele noch viel schlechter als auf dem ZX Spectrum aus. Die Auflösung war noch viel geringer und statt 3.5 gab es nur 2.5 Mhz. Meine Highlights aus der KC87-Zeit waren Cave/Mazogs ...und mehr fällt mir kaum noch ein. Kommentar wurde am 29.10.2024, 17:29 von Commodus editiert. |
29.10.2024, 16:46 robotron (2805)  | |
Der ZX Spectrum (plus Nachbauten) war auch bei uns im Ostblock recht populär. Wir waren ja eher ein "Z80-Land". |
29.10.2024, 15:05 Grumbler (1911)  | |
Es gab ihn vereinzelt hier schon glaub ich, aber kannte auch niemanden. Rangfolge hierzulande Mitte der 1980er duerfte C64, VC-20, Schneider CPC, Atari 8bit, C16 und dann erst ZX Spectrum gewesen sein.
Vermutlich konnte er hierzulande wegen gewisser Importbedingungen und Auflagen seine groesste Staerke nicht ausspielen: den Preis.
In UK war er die unangefochtene Nummer 1, und wohl nur deswegen. War damals schon Mainstream. Es war eine ganz andere Kategorie, die es hier nicht gab. Der 16K am Anfang unter der psychologischen Marke von 100 Pfund und Formfaktor Taschenrechner, so was nimmt man schnell mal an der Kasse mit und fuehlt sich nicht an wie eine Grossanschaffung (andere Heimcomputer waren ja eher so Kategorie grosses Elektronikgeraet wie Fernseher). Der 48K war schnell auch unter 100 Pfund zu haben glaub ich. Manche Spiele wurden ueber eine Million mal verkauft (daher die Compilation-Reihe: They Sold A Million). Die Spiele waren ebenfalls grad auf Tape viel guenstiger als hier und wurden deshalb wenig raubmordkopiert. Umgerechnet 5 Mark fuer 'nen Budget-Titel war glaub ich so die Groessenordnung. Kommentar wurde am 29.10.2024, 15:07 von Grumbler editiert. |
29.10.2024, 14:37 Commodus (6524)  | |
Wer von Euch hatte früher mal einen ZX Spectrum? Doc Sockenschuss weiß ich ja, aber der ist ja seit Ewigkeiten verschollen (grübel..)
Mich würde mal interessieren, warum man ausgerechnet in Deutschland sich für einen ZX Spectrum entschieden hat. Gab es hierzulande eigentlich genug Support? Gab es überall Spiele dafür zu kaufen? Ich als Ossi war ja leider nie in den heiligen Kaufhäusern des Westens. Gab es hier auch eine Szene dafür? Stand man Softwaremäßig nicht allein auf weiter Flur (Hust...Tauschpartner)? Und konnte man auch 48K Games in den 128K ZX laden?
Fragen über Fragen!
Ich hab mich mal intensiver an die Emulation via ZXSpin und Fuse gewagt und muss schon sagen, das im Vergleich zum C64 und CPC die Spiele sehr viel übler aussehen. ...vom Sound ganz zu schweigen. Dazu dieser "Colour-Clash", wo quasi die Hintergrundfarbe mit der Spielerfigurfarbe wechselt. Schlimm. Den Zx Konnte man eigentlich überhaupt nicht mit den anderen 8-Bittern vergleichen. Quasi nur ein Budget-Computer. Trotz beachtlich was auf so einer beschränkten Maschine umgesetzt wurde! Kommentar wurde am 29.10.2024, 14:43 von Commodus editiert. |
01.09.2024, 16:27 Fürstbischof von Gurk (1839)  | |
Ist amtlich: "The Spectrum" kommt am 22 November 2024.
https://retrogames.biz/ | Seiten: [1] 2 3 4 5 › » |
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