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Game Boy


Hersteller:
Nintendo

Speichermedium:
Module

Veröffentlichung:
21.04.1989 Japan
September 1989 USA
1990 Europa

Verkaufte Exemplare:
118.690.000 (Game Boy + Game Boy Color)

Technisches:
Prozessor:
8-Bit-CMOS, 2,2 MHz modifizierter Z80-Sharp-Nachbau
Speicher:
8kB RAM, 8kB VideoRAM
Modulgrößen:
256kB - 16MB
Sound:
4 Kanal Stereo Sound
Grafik:
Dot Matrix LCD, 2,6"
Auflösung:
160x144, vier Graustufen
Sprites:
8x8 oder 8x16, Maximal 40 Sprites

Allgemeines:
Der Ur-Game Boy wurde Anfangs mit dem Spiel Tetris ausgeliefert, später gab es auch einen Game Boy ohne Tetris. Vom Game Boy Color wurden 49,3 Millionen Geräte verkauft. Er kam 1998 auf dem Markt, hatte eine Farbpalette von 32.768 Farben und konnte bis zu 56 Farben gleichzeitig darstellen. Die Anzahl der verfügbaren Spiele lag bei ca. 1.200. Über einen Link Kabel konnte man einige Spiele auch zu zweit spielen.

Im Laufe der Zeit gab es mehrere Ausführungen vom Game Boy, der selbst 1996 in Game Boy Special Edition neu aufgelegt wurde und in 6 verschiedenen Farben erhältlich war. Dazu gab es noch eine Transportbox für das Gerät und eine Box für 6 Spiele.

1996 kam der Game Boy Pocket, 1997 gab es einen Game Boy Light (wovon eine auf 5000 Stück limitierte transparente Version angeboten wurde). Der Game Boy Light wurde nur in Japan angeboten. 1998 kam der Game Boy Color. Es gab ihn in insgesamt 8 verschiedenen Farben, mit Farbdisplay, Infrarot-Schnittstelle und war abwärtskompatibel zum Game Boy Classic und Game Boy Pocket. Die schwarz-weiß Grafik wurde in einer 4-Farb Grafik dargestellt. Ab 2001 gab es dann den Game Boy Advance und den Game Boy Advance SP (aufklappbar mit beleuchtetem Display). Der Nachfolger des Game Boy Color hatte einen 32Bit RISC Prozessor und ein Farbdisplay und wurde oft als Super NES im Taschenformat bezeichnet.

Text von Sternhagel





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Top Spiele laut User-Wertung:
Final Fantasy Adventure (9.25)
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Pokemon - Rote Edition (8.71)


User-Kommentare: (315)Seiten: «  11 12 13 14 [15] 16 17 18 19   »
06.02.2015, 15:06 nudge (1823 
Das war keine Anekdote - das war schon ein ausgewachsener Roman

Wenn ich an meine Erlebnisse in der Jugendherberge zur Schulzeit denke, erinnere ich mich nur an das Grauen: Wasserbomben, Wurfsterne an den Innenseiten der Türen und dann Magenprobleme


Dass Du Deinem dritten System, und dann auch noch einer Mobil-Konsole, Deinen 5000. Beitrag widmest verwundert mich. Ich war ja eigentlich überzeugt, dass es ein Amiga-Spiel werden würde. Mein erster Computer war der VC-20. Auch wenn der C64 kurze Zeit später für mich mein ein und alles wurde und blieb, wohnt doch jedem Anfang ein Zauber inne
06.02.2015, 14:10 SarahKreuz (10000 
Meinen 5000.Kommentar (in 5 Jahren auf Kultboy dot com - das ergibt einen erschreckend hohen Output) widme ich hiermit dem GameBoy. Den ich früher immer Gameboy geschrieben habe. Und niemals-nicht richtig getrennt: Game Boy.


Als dieser Klotz 1991 in mein Leben trat, bedeutete er gleichzeitig ein riesengroßes Problem, dass ich die kommenden 3 Jahre in Verbindung mit ihm haben sollte. Ja, ein Problem! Jemand hat mir mal beigebracht, dass man das Wort "Problem" aus seinem Wortschatz streichen und es mit schöner Regelmäßigkeit durch "Herausforderung" ersetzen sollte. Denn nur dann suggeriert es so richtig: Klar, da ist ein Hindernis; aber du kannst es schaffen, du kannst es überwinden! Der GameBoy brachte aber keine "Herausforderung" mit sich, sondern nur ein verdammtes, völlig unüberwindbares, Problem. Aber dazu später mehr.

In meiner Schulzeit kann ich mich an insgesamt zwei Ausflüge erinnern, die wir mal mit der kompletten Klasse gemacht haben. Klassenfahrt! JUHU! Eine davon liegt irgendwo in einem ziemlich dichten Nebel der Erinnerungen an meine Grundschule. Bruchstückhaft kann ich mich da noch an die Busfahrt erinnern. An gruseligen John Sinclair Hörspielkassetten (damals der neueste Scheiß aus dem Tonstudio Braun), die ich während der Fahrt vom Walkman meines besten Kumpels gehört habe. Seite an Seite, jeder von uns ein Knopf im Ohr, grinsten wir uns immer an, wenn es lustige Szenen zu hören gab. Diese Hörspielreihe hatte schon fast was erwachsenes - also nahezu was Verbotenes - an sich und waren gerade deswegen hochinteressant.
Aber wo genau ging die Tagesreise hin? In ein Museum vielleicht? Und waren wir nachmittags oder abends wieder Zuhause? Kam nur der Klassenlehrer mit (an den ich mich erstaunlich lebhaft erinnere) oder war auch anderes Personal zur Aufsicht anwesend? Müsste ich von diesem Ausflug einen detaillierten Bericht schreiben, er wäre ein verdammt schlechter. Voller Lücken, die ich verzweifelt versuchen würde mit Vermutungen zu füllen.
Erinnerungen an die ganz frühe Kindheit sind bestenfalls immer ein großer Scherbenhaufen, in denen ich herumwühlen kann, aber man kann sie niemals mehr zu einer ganzen Vase zusammenkleben. Aber ich kann diese Scherben - die dann eine bestimmte Momentaufnahme im Gedächtnis repräsentieren - mit Verzückung aufnehmen und kurz betrachten. Auch wenn's schwer wird, sie Zeitlich explizit einzuorden.

Viel besser, und nicht ganz so Lückenhaft, werden meine Erinnerungen, wenn sie bis in die Zeit der weiterführenden Schule reichen. Vielleicht ist das ein Privileg, dass den U40-Leuten vorbehalten ist. Denn durch Onkel, Tanten, und auch meiner verstorbenen Großmutter weiß ich, dass auch die Kindheit/Pupertät zwischen 10 und 14/15 Jahren mal ganz schnell in ein Land des Vergessens abdriften kann. Details gehen verloren und kommen nie wieder. Was ich sehr schade finde. Und mich auch ein wenig beängstigt. Denn ich möchte diese vielen schönen (aber auch nicht so schönen) Erlebnisse nicht im vollen Umfang verlieren. Ja, noch nicht mal ein Teil davon! Das ist, als würde ich einen Koffer voller wertvoller Kleinigkeiten einfach auf dem Flughafen vergessen. Alles weg ... und ich weiß wahrscheinlich noch nicht einmal, was genau mir da jetzt alles abhanden gekommen ist.

Als ich dem GameBoy zum allerersten Mal richtig begegnete, und ich ihn unbedingt haben wollte, war ich 13. Durch fünfminütige Spiel-Sessions in der örtlichen Spielwarenabteilung von Karstadt kannte ich zwar schon Tetris - aber: so gut ich das auch fand, war das kein Kaufgrund für mich. Ich hatte schließlich einen mörderisch-genialen C64 zu Hause stehen. Nach Weihnachten 1990 rum hatten plötzlich alle um mich herum einen grauen Nintendo-Klotz (das Christkind trug zu jener Zeit wohl Rot-Blau, sprang in die Kinderzimmer und quitschte "It's me") - aber auch hier: ich brauchte das nicht! Ich hatte zwei riesige Boxen voller Diskettenspiele. GameBoy? Pfff...

Der zweite Ausflug. Diesmal auf der Realschule. Wir waren mit der gesamten Klasse auf so eine Art Ferienhof, in einer sehr ländlichen Gegend. Dort sollten wir das ganze Wochenende verbringen. Diese Klassenfahrt war (wenn ich mich richtig erinnere) schon ein Dankeschön, von unserer Klassenlehrerin, die das Ganze wohl auch organisiert hatte. Weil wir uns sehr gebessert hatten und das Klima in unserer Klasse im allgemeinen ein anderes war, wie noch Wochen/Monate zuvor. Wir hatten auf unserer Schule - und im speziellen anscheinend in unserer Klasse - eine ziemlich schwierige Phase. Ich kann noch nicht mal sagen, ob das ein lokales Ruhrpott-Phänomen war, oder nicht - aber unsere Sitten waren manchmal schon ziemlich Rau. Mehr als das sogar. Es wurde sich öfters mal geprügelt (nicht nur die Jungs!), es gab freche Widerworte den Lehrern gegenüber und zwischenzeitlich war wohl auch mal der Notenspiegel so dermaßen im Keller, dass komplette Klassenarbeiten wiederholt werden mussten. Natürlich inklusive des vorangegangenen Lernprozesses. Wir waren nicht dumm und wir waren nicht wirklich Assi. Nein, wir waren wie so kleine Rebellen, die im Kollektiv erkannt hatten, dass Schule Scheiße ist - und man ja mal einfach offenkundig gegen das System rebellieren könnte. Das gipfelte dann bei einigen im schwänzen der Schule oder dem fernbleiben der ersten eins, zwei Unterrichtsstunden. Auch die Sportstunden, die immer am Ende eines Unterrichtstages in der Aula stattfanden, wurden von vielen einfach geschwänzt.
Trotzdem war unser Verhältnis zur Klassenlehrerin gut - zu spüren bekamen uns meistens immer nur die Nebenfächer, die Aushilfslehrer; eben all das, was nicht direkt mit ihr zu tun hatte.
Sie war eine fantastische Lehrerin und hat uns auch wieder in den Griff bekommen. Ich erinnere mich an Deutschstunden, die wir oftmals zur Hälfte damit verbracht haben, einfach nur miteinander zu reden. Bevor das hier zu ausschweifend wird: das Wochenende auf dem Ferienhof fand wenige Wochen vor Weihnachten 1991 statt. Und es war, wie schon erwähnt, das Bonbon für unsere Klasse, weil sich vieles (wenn nicht sogar alles) gebessert hatte.

Teils von Eltern, teils von der Schule selbst finanziert ging's also Ende 1991 auf die große Reise. Ich glaube mich zu erinnern, dass 2 oder 3 Schüler nicht mit im Bus saßen, in dem wir Freitags nachmittags einstiegen. Treffpunkt war direkt vor unserer Schule. Alle sollten nur schnell nach Hause gehen, die Schulsachen deponieren, was essen und sich Reisefertig machen - um sich dann später wieder vor dem wartenden Bus einzutreffen.
Wir tigerten los, alle mit nem großen Rucksack bewaffnet (von Wechselwäsche bis Süßigkeiten). Erst sehr spät abends kamen wir an, weswegen der Tag an sich an der neuen Ortschaft nicht mehr viel brachte außer die Zimmerzuweisung, das verstauen der Sachen und ein anschließendes Abendbrot.
Wir hatten zwar getrennte Schlafbereiche bekommen, aber das hinderte uns natürlich nicht daran, auch mal die Jungs aufzusuchen. Und umgekehrt. Da jedes Zimmer immer mit mindestens 3,4 Personen belegt war, war dementsprechend immer viel los und überall in der großen Herberge bildeten sich das Wochenende Grüppchen und jeder war mal hier und mal dort und mal bei HasseNichGesehen.
Da ich mich schon damals mit den Jungs fast schon besser verstanden hatte als mit den Mädels, war ich Samstags und Sonntags die meiste Zeit immer drüben bei ihnen. Wir hatten zwar alle die Möglichkeit rauszugehen, aber es war viel zu kalt, um draußen was zu unternehmen. Oder um großartig eine gemeinsame Wanderung zu machen. Diesen Versuch hatten die Lehrer zwar gestartet, aber die hatten sich wohl selbst einen Ast abgefroren und viele haben da wohl auch rumgemault, weil: die Herberge war ziemlich groß, und man konnte da auch wunderbar seine Zeit verbringen. Ohne einen Eiszapfen an der Nase hängen zu haben.

Auftritt: Thorsten. Das war gar nicht sein richtiger Name, aber nennen wir ihn doch einfach so. Unser Ober-Nerd der Klasse (er besaß einen C64, und irgendein Sega-System - ich glaub, es war ein Master System) war schon schwer in Ordnung. Er war sogar wortwörtlich schwer. Wir verstanden uns gut. Aber Kinder können ja extrem grausam sein und so erinnere ich mich an viele unschöne Hänseleien, denen er begegnen musste. Frei von Schuld war ich da sicher auch nicht. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, greift man zu jedem Strohhalm, um den anderen verbal eins reinzuwürgen. Und Thorsten seine Leibesfülle war mit Sicherheit der größte Strohhalm aller Zeiten!
Trotzdem hat man sich auch immer wieder eingekriegt. Und so ein Streit (oder eine pure Gemeinheit) war auch blitzschnell mal wieder Schnee von gestern. Thorsten hatte sein Zimmer mit zwei etwas schüchternen Jungs gewählt (wir hatten die freie Wahl, mit wem wir so auf die Stube wollten). Dementsprechend war es relativ ruhig bei ihm, auch wenn da immer wieder mal Schüler rein- und rausspazierten, fast schon wie bei einem Taubenschlag, je später der Abend wurde. Eines Abends - es muss Samstags gewesen sein - war ich dann mal wieder bei ihm reingeschneit und seine Zimmerkameraden saßen Mucksmäuschenstill auf seinem gemachten Bett und starrten Thorsten über die Schulter.
"Hey, wat macht ihr?"
"GameBoy zocken."
"GameBoy? ....langweilig."
Ich hatte mich natürlich trotzdem dazu gesellt. Und zugeguckt. An den genauen Dialog kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber ich weiß noch, um was es letztendlich ging. Thorsten zockte nämlich eines seiner allerneusten Spiele. Und da ich eigentlich nur Tetris kannte, fragte ich ihn, was das ist; Es machte nämlich immer BRRRR-BRRR-BRR----BRRR, das klang so gar nicht nach fallenden Steinen.
"Das ist Gargoyle's Quest!", erklärte er mir.
"Und was sind das für komische Geräusche?"
BRRR-BRR-BRRRRRR
"Der spricht gerade."
BRRR-BRRRR
In meiner blöden Arroganz (ich war ja ne total verwöhnte C64-Userin, darf man nicht vergessen) muss ich sowas empörtes entgegnet haben wie "Wat? Dat soll Sprache sein? Da versteht man ja gar nix!"
Und beim zuschauen, wo er im Spiel den Charakter durch die Stadt marschieren ließ, erklärte ich ihm, dass der C64 aber viel bessere, ECHTE Sprache beherrscht. Ich hab ihm da bestimmt kurz von Ghostbusters, Impossible Mission und co erzählt, die ich zu jener Zeit ja schon abgöttisch geliebt hatte. Und die er garantiert auch schon kannte.
Aber Thorsten war cool, viel weiter als ich (Geek-mäßig), rollte nur mit den Augen und sagte dann so was wie "Natürlich versteht man da nix. Ist ja auch nur ein GameBoy. Der hat nen ganz anderen Soundchip als ein Computer - da wird nur so getan, als ob die Typen sprechen."
Ich kannte zu jenem Zeitpunkt ja keinerlei JRPGs, mir fehlte da der Vergleich zu diesem Genre, den die Oberwelt von Gargoyle's Quest ja durchaus bietet.

Er zeigte uns an den Abend die Zwischenkämpfe, die ersten Levels - und immer wieder kamen Schüler rein, die auch mal ne Runde spielen wollten. Die coole Musik von dem Spiel dudelte ziemlich lange durch den Raum. Ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen wollen, aber es waren bestimmt so 2,3 Stunden, die ich da mit "Thorsten und seine Gang" verbracht hatte. Zockenzockenzocken! Und wenn nicht: zuschauen wie andere zocken. Er hatte auch keine komische egozentrische Art an den Tag gelegt und ließ alle mal spielen. Wer reinkam und wollte, der durfte. Und als ich dann auch zwischendurch immer mal wieder dran war, da wusste ich: WOW, so ein GameBoy-Teil musste ich auch haben! Und ich überlegte mir schon, ihn mir zu Weihnachten zu wünschen, das kurz vor der Tür stand.
Die Grafik war dabei ganz bestimmt das entscheidende Kriterium. Klar war die meinem C64 nicht ganz ebenbürtig - und noch nicht mal in Farbe. Aber es sah trotzdem verdammt hübsch aus! Auch der Sound war sehr ähnlich zum C64 (damals hatte ich noch keine Ahnung, was ein SID-Chip ist). Ähnlich...aber trotzdem nicht besser als mein Commodore. Aber es klang gut. Und man konnte mobil spielen (überall! Zum Beispiel mitten auf dem Bett, wie in Thorstens Zimmer eben). Selbst auf dem Sofa, wenn meine Eltern ihren Fernsehabend machten, würde ich spielen können. Vielleicht mit einem halben Auge selbst TV am gucken. Multitasking eben. Oder bei meiner Oma, bei der wir jede Woche einmal zu Besuch waren - und wo es meistens immer so stinklangweilig war, wenn nicht gerade Cousin oder Cousine ebenfalls dort waren. Die Möglichkeiten waren geradezu unerschöpflich. Wollte ich am C64 spielen, dann war ich ja notgedrungen dazu verdammt, mich in meinem Kinderzimmer aufzuhalten.
Zu jener Zeit hatte ich auch schon ein paar LCD-Spiele besessen, die aber ziemlich schnell langweilten und dann in irgendeiner Schublade vor sich hin vegetierten. Was sollten die lahmen Dinger denn auch gegen meinen C64 anstinken können? Der GameBoy dagegen war das nächste große Dingen im Vergleich zu diesen Hörgerätbatterie-betriebenen-BLÖD-Spielen. Schon vor dem Ferienaufenthalt war mir klar, dass Computerspiele meine große Leidenschaft sind. Nach diesem Ferienaufenthalt wusste ich dann auch, dass ich mal eine so genannte Videospielkonsole haben wollte. Der verdammte GameBoy musste her!

Jedoch: Weihnachten 1991 war ein trauriges Weihnachten. Ich bekam den GameBoy nicht. Vorab geführte Diskussionen mit meinen Eltern führten auch zu nichts. Mein Vater argumentierte immer, dass er zu teuer wäre. Und wenn ich ihn haben wollte, dann müsse ich eben sparen und ihn mir selbst kaufen. Ich war stinksauer, weil ich zu dem Zeitpunkt ja schon in Erfahrung gebracht hatte, dass er so rund 150 Mark kosten würde. Das war ein unerreichbares Vermögen für mich! Und ob ich so viel an Weihnachtsgeld zusammen bekommen würde, stand auch nur in den Sternen. Aber mein Vater, der mir mir ja sonst jeden Wunsch von den Augen ablesen konnte, war nicht fies. Oder geizig. Er wusste, dass ich knatschig wurde, weil ich es UNFAIR empfand, den GameBoy nicht zu bekommen (ich hatte ordentliche Noten und mich immer gut benommen, half meiner Mutter regelmäßig beim abwaschen - ich VERDIENTE ihn quasi).
Nein, da steckte gar keine böse Absicht dahinter. Mein Vater hatte nämlich schon lange vor Weihnachten mit meiner Mutter besprochen, dass ich zu heilig Abend einen Amiga bekommen sollte. Zum einen, weil er natürlich genervt war, dass ich ständig an seinem spielen wollte. Aber zum größten Teil einfach nur, EBEN WEIL ich mich gut benommen hatte. Ein GameBoy kam für meine Eltern nur deswegen nicht in Frage, weil mein Vater der Meinung war, dass es dann auch wirklich zu viel des Guten gewesen wäre. Womit er ja auch nicht unrecht hatte. Und ich wäre natürlich niemals so knatschig wegen des GameBoy-verweigerns gewesen, wenn ich von vorne herein gewusst hätte, dass ich so einen Amiga 500(!!!!) bekommen sollte. Den besten Computer auf der Welt! Ich hätte den GameBoy einen Lidschlag später völlig vergessen, hätte ich das gewusst.

Aber: auch das geschah nicht. Ich vergas den GameBoy nicht völlig. Denn als Weihnachten 1991 vorüber war, muss ich irgendwie das Geld zusammenbekommen haben, um mir einen Nintendo-Klotz PLUS Tetris PLUS Mario Land zu kaufen (zum Preis von 40 bis 50 Mark alleine für das seperate Mario-Spiel). Und dass, obwohl meine Eltern mir unlängst schon den Amiga dort hingestellt hatten - er lief eine Zeit lang parallel mit der Brotkiste, denn ich wollte den C64 vorerst gar nicht abgeben. Zwei tolle Computersysteme ... und ich war trotzdem immer noch heiß auf den GameBoy! Das zeigt, wie wichtig dieses Gerät war, ist und auch bleiben wird. Zumindest im historischen Kontext. "Mobil spielen" hatte durch ihn einen Stellenwert bekommen, der ihn so stark machte, dass der GameBoy jedem Homecomputer das Wasser reichen konnte. Es war Gold wert, ihn überall mitnehmen zu können. Draußen mit Freunden, auf der Bürgersteigkante, zocken zu können. Langweilige Straßenbahnfahrten zu einem kleinen Erlebnis zu machen. Stundenlange Autofahrten, langweilige Familienfeste - alles, alles, alles konnte kommen und ich würde dem einfach Trotzen und in meine monochrome GameBoy-Welt versinken. DAS konnte mir kein Amiga und C64 bieten....höchstens noch ein Taschenbuch. Aber wer wollte denn schon immer nur lesen? Auch mal in ein Spiel versinken, dass fast so gut aussah wie auf meinem C64. DAS war's!

Hey, bist du noch wach? Bist du noch am mitlesen? Ich habe ja anfangs von den Problemen geredet, die der GameBoy mit sich gebracht hat. Erinnerst du dich? Ein Problem mit dem System das man schon nicht mehr als eher harmlose "Herausforderung" bezeichnen kann. Nun, die meisten dürften es schon erahnt haben (wenn sie denn nicht schon längst eingeschlafen sind). Das Problem für eine Dreizehnjährige ist natürlich das Budget. Und die Tatsache, dass man jedes verdammte GameBoy-Spiel kaufen musste. In meiner quasi-GameBoy-Karriere von 1991 bis 1993/1994 wurde er permanent genutzt. Und in diesem Zeitraum fanden gerade mal ungefähr 10 bis 15 Spiele den Weg in mein Kinderzimmer. Durch Geschenke (Weihnachten, Geburtstag), sparen, oder auch einfach nur durch Großzügigkeit (ich bekam mal das legendäre "Skate or Die" von meiner Großmutter geschenkt. Einfach so! Wie großartig war diese Frau denn bitteschön!?).
15 Spiele klingt nach viel. Aber für eine waschechte Zockerin ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Deswegen wurden oftmals Spiele aus der Videothek ausgeliehen - oder man tauschte gleich mit Freunden, die auch einen GameBoy besaßen. Da hatte ich dann Beispielsweise mal eine ganze Woche lang das "Tennis" von einem Nachbarsjungen bei mir herumliegen - während er sich mit meinem "Castlevania" begnügte. Und das "Gargoyle's Quest" kam ebenfalls erst ziemlich spät, obwohl ich es immer haben wollte. War einfach kein Geld da! Ich wünschte, ich hätte es mir einfach kopieren können, anstatt das jeweilige Spiel nach ner Woche - oder einem Wochenende - wieder abgeben zu müssen. :(


So, das war mein 5000. Beitrag auf Kultboy. Mit Anekdote und so. Erschreckenderweise fast schon in Romanlänge... aber was soll's. Ich danke dem Kulty für diese großartige Seite und das er sie immer noch fast täglich mit frischen Updates versorgt. Du bist das Herz von Kultboy! Und die User hier sind die Seele! Selbst nach 5 Jahren bin ich immer noch gerne hier. Ein einloggen bedeutet immer für mich mit Spannung zu beobachten, wo die nächsten Kommentare gelandet sind. Bei einem meiner Lieblingsspiele? Beim blöden Dick Tracy? Oder wird mal eine Spielemusik-CD empfohlen? Ein paar spannende Links geteilt? Geht es im Mitgliederbereich ab? Was machen Klaus und Ute, kriegen die noch die verdiente Aufmerksamkeit? Wer basht auf Hülsbeck? Wann bash ich zurück? Wer zockt gerade welches alte Spiel und postet dies auch unter den Testberichten?
Hey, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es auf keiner regulären Retrogaming-Seite so viel Spaß macht wie hier. Just because: Communication is everything!

Amen und bis zum nächsten runden Beitrag mal.
03.12.2014, 00:22 Retro-Nerd (13469 
Ha, ein sehr nettes Kickstarter Projekt: hdmyboy. Eine zusätzliche Platine für den Game Boy Classic, die per HDMI Full HD ausgibt. Die Bildqualität im Video Clip ist recht spektakulär. Dazu kann man noch ein NES Pad (USB Replica) anschließen. Für moderne Flachbildschirme sicherlich die beste Wahl. An Röhren reicht ja immer noch der Super Game Boy.
Kommentar wurde am 03.12.2014, 00:26 von Retro-Nerd editiert.
09.07.2014, 19:07 SarahKreuz (10000 
Kumpel Sven "Sanifox" Voeßing macht ein paar schicke Bilder von seinem GameBoy Advance. Sobald die nächste oder übernächste Woche eintrudeln, hau ich den Text in die Tastatur, damit das Gerät hier Einzug halten kann.

Freu mich aber natürlich noch viel mehr auf dann folgende Spieletests zu dem Super NES in tragbar. Da gibt's wieder jede Menge zu fachsimpeln.
16.06.2014, 12:26 tschabi (2616 
am we mal eine halbe stunde gespielt und hab erst da gemerkt,wie anstrengend das für die augen ist...dem tollen Scrolling und dem verwischeffekt sei dank ....ruhigere games kann ich heute noch problemlos spielen,aber schnelle machen mir keinen spass mehr
14.06.2014, 13:11 Nr.1 (3797 
Doc Sockenschuss schrieb am 14.06.2014, 12:29:
Dann bau dir doch so einen, Nr. 1




Das hat zwar mit meinen Aussagen nichts zu tun, aber süss sieht das Ding schon aus. Gerade die Kabelage auf dem Board ist der Hammer! Sieht ein wenig wie aus einem Horrorfilm aus, wo die Technik bösartig mutiert.
14.06.2014, 12:29 Doc Sockenschuss (1476 
Dann bau dir doch so einen, Nr. 1
14.06.2014, 12:24 Retro-Nerd (13469 
Naja, ich kaufe mir keine Hardware nach Optik. Dazu hat der SP ein Klappdisplay, was immer gut ist. Mir gefällt die Bildwiedergabe des SP auch bei GB Classic Titeln. Spielen darauf ist auch OK, auch wenn der originale GBA sicherlich das bessere Handling hat (dafür aber ein mieses Display).
14.06.2014, 12:13 Nr.1 (3797 
Retro-Nerd schrieb am 02.06.2014, 15:31:
Ganz ehrlich? Heute würde ich mir auch keinen Game Boy Classic/Game Boy Color mehr kaufen. Die beste Wahl ist ein GBA SP AGS-101, der mit der Hintergrundbeleuchtung.


Ich finde, dass der GBA SP optisch eine Katastrophe ist und den ersten Gameboy darstellt, der an Hässlichkeit nicht zu überbieten ist. Es ist, wie immer, nur meine persönliche Meinung, aber mich hat dieses Modell (und das trotz der später ENDLICH eingebauten Hintergrundbeleuchtung) keinerlei Stellenwert unter all den anderen Gameboy-Modellen. Das ganze Gerät wirkt dazu einfach zu unausgegoren und unschön.

Dazu kommt eine Sache, die sich hinsichtlich der Bilddarstellung seit dem Color-Modell geändert hat und zwar das Display. Dies stellt natürlich kein Problem dar, sobald es sich um GB Color-Spiele oder spätere Spiele handelt.

Nur ist es nicht sonderlich hübsch, ein altes GB-Spiel, dass eigentlich für das Dot-Matrix-Display der ursprünglichen Modelle gedacht ist, auf einem späteren Gameboy zu spielen. GERADE diese knackig scharfe Wiedergabe (und natürlich die um Welten besseren Batterielaufzeiten) ließen mich damals ein Downgrade vom GameGear machen.

Ich werde mir irgendwann in der nächsten Zeit, sobald sich eine gute Gelegenheit ergibt, einen GB Pocket besorgen und diesen mit einer Hintergrundbeleuchtung aufrüsten.
14.06.2014, 10:01 kultboy [Admin] (11495 
Nr.1 hat mal wieder tolle Bilder gemacht vom Game Boy!
12.06.2014, 13:38 tschabi (2616 
einfach nur geil....im bad damals zocken(nur im schatten möglich) und ein modul mit 130 spielen(ähem,das war aus asien :hihi ....was wollte man damals mehr. irgendwie ist das handheld spielen seit damals nicht mehr dasselbe
09.06.2014, 20:17 drym (4220 
Ja, ROMHACKING wars!
Danke tausend mal, lieber Retro-Nerd (mal wieder..)
08.06.2014, 11:58 Retro-Nerd (13469 
Game Boy Spiele nachkoloriert

Game Boy Spiele übersetzt (Englisch)

Deutsch
08.06.2014, 11:16 drym (4220 
Durch OS-Upgrade (Clean Install OS Mavericks) und Browser-Wechsel (Opera zu Firefox ) habe ich einige Lesezeichen verloren.

Unter anderem suche ich folgende Seite: ein Archiv mit GameBoy-Spielen (vllt. gab es auch noch andere Systeme?), die nachträglich koloriert und/oder übersetzt wurden.

Irgendwo auf Kultboy hatte ich den Link mal gefunden, weiss aber nicht mehr bei welchem Spiel...wer ne Idee hat: allerdicksten Dank!
03.06.2014, 14:14 SarahKreuz (10000 
Das handling mit dem U-GameBoy ist aber echt besser als mit dem Color. Der ist nämlich viel zu unergonomisch - so dass die beiden Daumen (ausgestreckt) übereinander liegen.
Ich hab verdammt keline Hände und möchte gar nicht wissen, wie das bei jemandem ist, der noch längere Daumen als ich hat.

Also wenigstens in der Hinsicht hat der graue Klotz hier die Nase vorn.
Perfekt ist in der Hinsicht auch der (Batteriebetriebene) GB Advance. Da liegen die beiden Daumen auch optimal auf Steuerkreuz und Buttons.
Kommentar wurde am 03.06.2014, 14:14 von SarahKreuz editiert.
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