Als dieser Klotz 1991 in mein Leben trat, bedeutete er gleichzeitig ein riesengroßes Problem, dass ich die kommenden 3 Jahre in Verbindung mit ihm haben sollte. Ja, ein Problem! Jemand hat mir mal beigebracht, dass man das Wort "Problem" aus seinem Wortschatz streichen und es mit schöner Regelmäßigkeit durch "Herausforderung" ersetzen sollte. Denn nur dann suggeriert es so richtig: Klar, da ist ein Hindernis; aber du kannst es schaffen, du kannst es überwinden! Der GameBoy brachte aber keine "Herausforderung" mit sich, sondern nur ein verdammtes, völlig unüberwindbares, Problem. Aber dazu später mehr.
In meiner Schulzeit kann ich mich an insgesamt zwei Ausflüge erinnern, die wir mal mit der kompletten Klasse gemacht haben.
Klassenfahrt! JUHU! Eine davon liegt irgendwo in einem ziemlich dichten Nebel der Erinnerungen an meine Grundschule. Bruchstückhaft kann ich mich da noch an die Busfahrt erinnern. An gruseligen John Sinclair Hörspielkassetten (damals der neueste Scheiß aus dem Tonstudio Braun), die ich während der Fahrt vom Walkman meines besten Kumpels gehört habe. Seite an Seite, jeder von uns ein Knopf im Ohr, grinsten wir uns immer an, wenn es lustige Szenen zu hören gab. Diese Hörspielreihe hatte schon fast was erwachsenes - also nahezu was Verbotenes - an sich und waren gerade deswegen hochinteressant.
Aber wo genau ging die Tagesreise hin? In ein Museum vielleicht? Und waren wir nachmittags oder abends wieder Zuhause? Kam nur der Klassenlehrer mit (an den ich mich erstaunlich lebhaft erinnere) oder war auch anderes Personal zur Aufsicht anwesend? Müsste ich von diesem Ausflug einen detaillierten Bericht schreiben, er wäre ein verdammt schlechter. Voller Lücken, die ich verzweifelt versuchen würde mit Vermutungen zu füllen.
Erinnerungen an die ganz frühe Kindheit sind bestenfalls immer ein großer Scherbenhaufen, in denen ich herumwühlen kann, aber man kann sie niemals mehr zu einer ganzen Vase zusammenkleben. Aber ich kann diese Scherben - die dann eine bestimmte Momentaufnahme im Gedächtnis repräsentieren - mit Verzückung aufnehmen und kurz betrachten. Auch wenn's schwer wird, sie Zeitlich explizit einzuorden.
Viel besser, und nicht ganz so Lückenhaft, werden meine Erinnerungen, wenn sie bis in die Zeit der weiterführenden Schule reichen. Vielleicht ist das ein Privileg, dass den U40-Leuten vorbehalten ist. Denn durch Onkel, Tanten, und auch meiner verstorbenen Großmutter weiß ich, dass auch die Kindheit/Pupertät zwischen 10 und 14/15 Jahren mal ganz schnell in ein Land des Vergessens abdriften kann. Details gehen verloren und kommen nie wieder. Was ich sehr schade finde. Und mich auch ein wenig beängstigt. Denn ich möchte diese vielen schönen (aber auch nicht so schönen) Erlebnisse nicht im vollen Umfang verlieren. Ja, noch nicht mal ein Teil davon! Das ist, als würde ich einen Koffer voller wertvoller Kleinigkeiten einfach auf dem Flughafen vergessen. Alles weg ... und ich weiß wahrscheinlich noch nicht einmal, was genau mir da jetzt alles abhanden gekommen ist.
Als ich dem GameBoy zum allerersten Mal
richtig begegnete, und ich ihn
unbedingt haben wollte, war ich 13. Durch fünfminütige Spiel-Sessions in der örtlichen Spielwarenabteilung von Karstadt kannte ich zwar schon Tetris - aber: so gut ich das auch fand, war das kein Kaufgrund für mich. Ich hatte schließlich einen mörderisch-genialen C64 zu Hause stehen. Nach Weihnachten 1990 rum hatten plötzlich alle um mich herum einen grauen Nintendo-Klotz (das Christkind trug zu jener Zeit wohl Rot-Blau, sprang in die Kinderzimmer und quitschte "It's me") - aber auch hier: ich brauchte das nicht! Ich hatte zwei riesige Boxen voller Diskettenspiele. GameBoy? Pfff...
Der zweite Ausflug. Diesmal auf der Realschule. Wir waren mit der gesamten Klasse auf so eine Art Ferienhof, in einer sehr ländlichen Gegend. Dort sollten wir das ganze Wochenende verbringen. Diese Klassenfahrt war (wenn ich mich richtig erinnere) schon ein Dankeschön, von unserer Klassenlehrerin, die das Ganze wohl auch organisiert hatte. Weil wir uns sehr gebessert hatten und das Klima in unserer Klasse im allgemeinen ein anderes war, wie noch Wochen/Monate zuvor. Wir hatten auf unserer Schule - und im speziellen anscheinend in unserer Klasse - eine ziemlich schwierige Phase. Ich kann noch nicht mal sagen, ob das ein lokales Ruhrpott-Phänomen war, oder nicht - aber unsere Sitten waren manchmal schon ziemlich Rau. Mehr als das sogar. Es wurde sich öfters mal geprügelt (nicht nur die Jungs!), es gab freche Widerworte den Lehrern gegenüber und zwischenzeitlich war wohl auch mal der Notenspiegel so dermaßen im Keller, dass komplette Klassenarbeiten wiederholt werden mussten. Natürlich inklusive des vorangegangenen Lernprozesses. Wir waren nicht dumm und wir waren nicht wirklich Assi. Nein, wir waren wie so kleine Rebellen, die im Kollektiv erkannt hatten, dass Schule Scheiße ist - und man ja mal einfach offenkundig gegen das System rebellieren könnte. Das gipfelte dann bei einigen im schwänzen der Schule oder dem fernbleiben der ersten eins, zwei Unterrichtsstunden. Auch die Sportstunden, die immer am Ende eines Unterrichtstages in der Aula stattfanden, wurden von vielen einfach geschwänzt.
Trotzdem war unser Verhältnis zur Klassenlehrerin gut - zu spüren bekamen uns meistens immer nur die Nebenfächer, die Aushilfslehrer; eben all das, was nicht direkt mit ihr zu tun hatte.
Sie war eine fantastische Lehrerin und hat uns auch wieder in den Griff bekommen. Ich erinnere mich an Deutschstunden, die wir oftmals zur Hälfte damit verbracht haben, einfach nur miteinander zu reden. Bevor das hier zu ausschweifend wird: das Wochenende auf dem Ferienhof fand wenige Wochen vor Weihnachten 1991 statt. Und es war, wie schon erwähnt, das Bonbon für unsere Klasse, weil sich vieles (wenn nicht sogar alles) gebessert hatte.
Teils von Eltern, teils von der Schule selbst finanziert ging's also Ende 1991 auf die große Reise. Ich glaube mich zu erinnern, dass 2 oder 3 Schüler nicht mit im Bus saßen, in dem wir Freitags nachmittags einstiegen. Treffpunkt war direkt vor unserer Schule. Alle sollten nur schnell nach Hause gehen, die Schulsachen deponieren, was essen und sich Reisefertig machen - um sich dann später wieder vor dem wartenden Bus einzutreffen.
Wir tigerten los, alle mit nem großen Rucksack bewaffnet (von Wechselwäsche bis Süßigkeiten). Erst sehr spät abends kamen wir an, weswegen der Tag an sich an der neuen Ortschaft nicht mehr viel brachte außer die Zimmerzuweisung, das verstauen der Sachen und ein anschließendes Abendbrot.
Wir hatten zwar getrennte Schlafbereiche bekommen, aber das hinderte uns natürlich nicht daran, auch mal die Jungs aufzusuchen. Und umgekehrt. Da jedes Zimmer immer mit mindestens 3,4 Personen belegt war, war dementsprechend immer viel los und überall in der großen Herberge bildeten sich das Wochenende Grüppchen und jeder war mal hier und mal dort und mal bei HasseNichGesehen.
Da ich mich schon damals mit den Jungs fast schon besser verstanden hatte als mit den Mädels, war ich Samstags und Sonntags die meiste Zeit immer drüben bei ihnen. Wir hatten zwar alle die Möglichkeit rauszugehen, aber es war viel zu kalt, um draußen was zu unternehmen. Oder um großartig eine gemeinsame Wanderung zu machen. Diesen Versuch hatten die Lehrer zwar gestartet, aber die hatten sich wohl selbst einen Ast abgefroren und viele haben da wohl auch rumgemault, weil: die Herberge war ziemlich groß, und man konnte da auch wunderbar seine Zeit verbringen. Ohne einen Eiszapfen an der Nase hängen zu haben.
Auftritt: Thorsten. Das war gar nicht sein richtiger Name, aber nennen wir ihn doch einfach so.
Unser Ober-Nerd der Klasse (er besaß einen C64, und irgendein Sega-System - ich glaub, es war ein Master System) war schon schwer in Ordnung. Er war sogar wortwörtlich schwer. Wir verstanden uns gut. Aber Kinder können ja extrem grausam sein und so erinnere ich mich an viele unschöne Hänseleien, denen er begegnen musste. Frei von Schuld war ich da sicher auch nicht. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, greift man zu jedem Strohhalm, um den anderen verbal eins reinzuwürgen. Und Thorsten seine Leibesfülle war mit Sicherheit der größte Strohhalm aller Zeiten!
Trotzdem hat man sich auch immer wieder eingekriegt. Und so ein Streit (oder eine pure Gemeinheit) war auch blitzschnell mal wieder Schnee von gestern. Thorsten hatte sein Zimmer mit zwei etwas schüchternen Jungs gewählt (wir hatten die freie Wahl, mit wem wir so auf die Stube wollten). Dementsprechend war es relativ ruhig bei ihm, auch wenn da immer wieder mal Schüler rein- und rausspazierten, fast schon wie bei einem Taubenschlag, je später der Abend wurde. Eines Abends - es muss Samstags gewesen sein - war ich dann mal wieder bei ihm reingeschneit und seine Zimmerkameraden saßen Mucksmäuschenstill auf seinem gemachten Bett und starrten Thorsten über die Schulter.
"Hey, wat macht ihr?"
"GameBoy zocken."
"GameBoy? ....langweilig."
Ich hatte mich natürlich trotzdem dazu gesellt. Und zugeguckt. An den genauen Dialog kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber ich weiß noch, um was es letztendlich ging. Thorsten zockte nämlich eines seiner allerneusten Spiele. Und da ich eigentlich nur Tetris kannte, fragte ich ihn, was das ist; Es machte nämlich immer BRRRR-BRRR-BRR----BRRR, das klang so gar nicht nach fallenden Steinen.
"Das ist Gargoyle's Quest!", erklärte er mir.
"Und was sind das für komische Geräusche?"
BRRR-BRR-BRRRRRR
"Der spricht gerade."
BRRR-BRRRR
In meiner blöden Arroganz (ich war ja ne total verwöhnte C64-Userin, darf man nicht vergessen) muss ich sowas empörtes entgegnet haben wie
"Wat? Dat soll Sprache sein? Da versteht man ja gar nix!"Und beim zuschauen, wo er im Spiel den Charakter durch die Stadt marschieren ließ, erklärte ich ihm, dass der C64 aber viel bessere,
ECHTE Sprache beherrscht. Ich hab ihm da bestimmt kurz von Ghostbusters, Impossible Mission und co erzählt, die ich zu jener Zeit ja schon abgöttisch geliebt hatte. Und die er garantiert auch schon kannte.
Aber Thorsten war cool, viel weiter als ich (Geek-mäßig), rollte nur mit den Augen und sagte dann so was wie "Natürlich versteht man da nix. Ist ja auch nur ein GameBoy. Der hat nen ganz anderen Soundchip als ein Computer - da wird nur so getan, als ob die Typen sprechen."
Ich kannte zu jenem Zeitpunkt ja keinerlei JRPGs, mir fehlte da der Vergleich zu diesem Genre, den die Oberwelt von Gargoyle's Quest ja durchaus bietet.
Er zeigte uns an den Abend die Zwischenkämpfe, die ersten Levels - und immer wieder kamen Schüler rein, die auch mal ne Runde spielen wollten. Die coole Musik von dem Spiel dudelte ziemlich lange durch den Raum. Ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen wollen, aber es waren bestimmt so 2,3 Stunden, die ich da mit "Thorsten und seine Gang" verbracht hatte.
Zockenzockenzocken! Und wenn nicht: zuschauen wie andere zocken. Er hatte auch keine komische egozentrische Art an den Tag gelegt und ließ alle mal spielen. Wer reinkam und wollte, der durfte. Und als ich dann auch zwischendurch immer mal wieder dran war, da wusste ich: WOW, so ein GameBoy-Teil musste ich auch haben! Und ich überlegte mir schon, ihn mir zu Weihnachten zu wünschen, das kurz vor der Tür stand.
Die Grafik war dabei ganz bestimmt das entscheidende Kriterium. Klar war die meinem C64 nicht ganz ebenbürtig - und noch nicht mal in Farbe. Aber es sah trotzdem verdammt hübsch aus! Auch der Sound war sehr ähnlich zum C64 (damals hatte ich noch keine Ahnung, was ein SID-Chip ist). Ähnlich...aber trotzdem nicht besser als mein Commodore. Aber es klang gut. Und man konnte mobil spielen (überall! Zum Beispiel mitten auf dem Bett, wie in Thorstens Zimmer eben). Selbst auf dem Sofa, wenn meine Eltern ihren Fernsehabend machten, würde ich spielen können. Vielleicht mit einem halben Auge selbst TV am gucken. Multitasking eben. Oder bei meiner Oma, bei der wir jede Woche einmal zu Besuch waren - und wo es meistens immer so stinklangweilig war, wenn nicht gerade Cousin oder Cousine ebenfalls dort waren. Die Möglichkeiten waren geradezu unerschöpflich. Wollte ich am C64 spielen, dann war ich ja notgedrungen dazu verdammt, mich in meinem Kinderzimmer aufzuhalten.
Zu jener Zeit hatte ich auch schon ein paar LCD-Spiele besessen, die aber ziemlich schnell langweilten und dann in irgendeiner Schublade vor sich hin vegetierten. Was sollten die lahmen Dinger denn auch gegen meinen C64 anstinken können? Der GameBoy dagegen war das nächste große Dingen im Vergleich zu diesen Hörgerätbatterie-betriebenen-BLÖD-Spielen. Schon vor dem Ferienaufenthalt war mir klar, dass Computerspiele meine große Leidenschaft sind. Nach diesem Ferienaufenthalt wusste ich dann auch, dass ich mal eine so genannte Videospielkonsole haben wollte.
Der verdammte GameBoy musste her!Jedoch: Weihnachten 1991 war ein trauriges Weihnachten. Ich bekam den GameBoy nicht. Vorab geführte Diskussionen mit meinen Eltern führten auch zu nichts. Mein Vater argumentierte immer, dass er zu teuer wäre. Und wenn ich ihn haben wollte, dann müsse ich eben sparen und ihn mir selbst kaufen. Ich war stinksauer, weil ich zu dem Zeitpunkt ja schon in Erfahrung gebracht hatte, dass er so rund 150 Mark kosten würde. Das war ein unerreichbares Vermögen für mich! Und ob ich so viel an Weihnachtsgeld zusammen bekommen würde, stand auch nur in den Sternen. Aber mein Vater, der mir mir ja sonst jeden Wunsch von den Augen ablesen konnte, war nicht fies. Oder geizig. Er wusste, dass ich knatschig wurde, weil ich es UNFAIR empfand, den GameBoy nicht zu bekommen (ich hatte ordentliche Noten und mich immer gut benommen, half meiner Mutter regelmäßig beim abwaschen - ich VERDIENTE ihn quasi).
Nein, da steckte gar keine böse Absicht dahinter. Mein Vater hatte nämlich schon lange vor Weihnachten mit meiner Mutter besprochen, dass ich zu heilig Abend einen Amiga bekommen sollte. Zum einen, weil er natürlich genervt war, dass ich ständig an seinem spielen wollte. Aber zum größten Teil einfach nur, EBEN WEIL ich mich gut benommen hatte. Ein GameBoy kam für meine Eltern nur deswegen nicht in Frage, weil mein Vater der Meinung war, dass es dann auch wirklich zu viel des Guten gewesen wäre. Womit er ja auch nicht unrecht hatte. Und ich wäre natürlich niemals so knatschig wegen des GameBoy-verweigerns gewesen, wenn ich von vorne herein gewusst hätte, dass ich so einen Amiga 500(!!!!) bekommen sollte. Den besten Computer auf der Welt! Ich hätte den GameBoy einen Lidschlag später völlig vergessen, hätte ich das gewusst.
Aber: auch das geschah nicht. Ich vergas den GameBoy nicht völlig. Denn als Weihnachten 1991 vorüber war, muss ich irgendwie das Geld zusammenbekommen haben, um mir einen Nintendo-Klotz PLUS Tetris PLUS Mario Land zu kaufen (zum Preis von 40 bis 50 Mark alleine für das seperate Mario-Spiel). Und dass, obwohl meine Eltern mir unlängst schon den Amiga dort hingestellt hatten - er lief eine Zeit lang parallel mit der Brotkiste, denn ich wollte den C64 vorerst gar nicht abgeben. Zwei tolle Computersysteme ... und ich war trotzdem immer noch heiß auf den GameBoy! Das zeigt, wie wichtig dieses Gerät war, ist und auch bleiben wird. Zumindest im historischen Kontext. "Mobil spielen" hatte durch ihn einen Stellenwert bekommen, der ihn so stark machte, dass der GameBoy jedem Homecomputer das Wasser reichen konnte. Es war Gold wert, ihn überall mitnehmen zu können. Draußen mit Freunden, auf der Bürgersteigkante, zocken zu können. Langweilige Straßenbahnfahrten zu einem kleinen Erlebnis zu machen. Stundenlange Autofahrten, langweilige Familienfeste - alles, alles, alles konnte kommen und ich würde dem einfach Trotzen und in meine monochrome GameBoy-Welt versinken. DAS konnte mir kein Amiga und C64 bieten....höchstens noch ein Taschenbuch. Aber wer wollte denn schon immer nur lesen? Auch mal in ein Spiel versinken, dass fast so gut aussah wie auf meinem C64. DAS war's!
Hey, bist du noch wach? Bist du noch am mitlesen? Ich habe ja anfangs von den Problemen geredet, die der GameBoy mit sich gebracht hat. Erinnerst du dich? Ein Problem mit dem System das man schon nicht mehr als eher harmlose "Herausforderung" bezeichnen kann. Nun, die meisten dürften es schon erahnt haben (wenn sie denn nicht schon längst eingeschlafen sind). Das Problem für eine Dreizehnjährige ist natürlich das Budget. Und die Tatsache, dass man jedes verdammte GameBoy-Spiel kaufen musste. In meiner quasi-GameBoy-Karriere von 1991 bis 1993/1994 wurde er permanent genutzt. Und in diesem Zeitraum fanden gerade mal ungefähr 10 bis 15 Spiele den Weg in mein Kinderzimmer. Durch Geschenke (Weihnachten, Geburtstag), sparen, oder auch einfach nur durch Großzügigkeit (ich bekam mal das legendäre "Skate or Die" von meiner Großmutter geschenkt. Einfach so! Wie großartig war diese Frau denn bitteschön!?).
15 Spiele klingt nach viel. Aber für eine waschechte Zockerin ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Deswegen wurden oftmals Spiele aus der Videothek ausgeliehen - oder man tauschte gleich mit Freunden, die auch einen GameBoy besaßen. Da hatte ich dann Beispielsweise mal eine ganze Woche lang das "Tennis" von einem Nachbarsjungen bei mir herumliegen - während er sich mit meinem "Castlevania" begnügte. Und das "Gargoyle's Quest" kam ebenfalls erst ziemlich spät, obwohl ich es immer haben wollte. War einfach kein Geld da!
Ich wünschte, ich hätte es mir einfach kopieren können, anstatt das jeweilige Spiel nach ner Woche - oder einem Wochenende - wieder abgeben zu müssen. :(