Höchst erfreulich dieses März-Heft. Nicht nur, dass der Joker sein Formtief in Sachen "flotter Schreibe" überwinden konnte, auch die Themen und Spieletests fügen sich stimmig in diese Ausgabe ein.
Was hat unser frecher Hofnarr denn diesmal für uns "im Gepäck"?
Zum einen kredenzt er uns einen knalligen
Turrican II-Test, zudem fand ich die
Speedball 2-Rezension ziemlich fetzig und gelungen. Zum Anderen werden, wie es sich gehört, in der
PD-Box wieder Spiele besprochen (Anmerkung dazu: in der letzten Ausgabe wurden stinklangweilige Tools und Utilities beleuchtet). Kurzum, der Joker ist (fast) zur alten Form zurückgekehrt.
Zum guten Auftritt tragen auch die für mich als "sehr gut" befundenen Berichte von
Super Cars 2 (Preview), die Brotkastenhuldigung
Quo Vadis 64 oder auch das nette Interview mit
Mike Woodroffe bei. Hingegen muss ich den Meckerfritzen rauskehren, wenn ich einen Blick auf die
Hallo Mädels!-Seite (zu politisch!) und die beiden Comics (zu einfallslos!) richte.
Wo wir gerade beim kritischen Beäugen sind:
Blättert doch nochmal in den eingangs von mir erwähnten
Turrican II-Test rein. Was hat dort auf der rechten Seite ein Bild des 64-er Turris zu suchen? Da haben sich anscheinend die Joker-Redakteure durch ihren Commodore 64-Bericht just zu sehr mit dem Brotkasten-Virus infizieren lassen, oder?

Ich ließ mir jedenfalls bei besagtem "Cevi"-Bericht gern pure Lesefreude eintrichtern, denn die Zeilen sind wirklich lesenswert und bieten viel Wissenswertes. Wusstet ihr z. B., dass unser Commodore-Computeropa teilweise in Atomkraftenwerke zum Einsatz kam? Ich auch nicht. Umso mehr ist es verwunderlich, dass bei so viel computertechnischer Zuverlässigkeit mehr und mehr Meiler abgeschaltet wurden/werden. Vom kostengünstigen Strom ganz zu schweigen!
Erschreckend weiteten sich diesmal meine Augen übrigens nicht in der
Kleinanzeigen-Rubrik (da war diesmal tatsächlich rein gar nichts Witziges dabei), sondern im
Know-How-Teil. Zuerst runzelte ich die Stirn, als ein Leser zum Spiel
Fatal Heritage wissen wollte, wie er
"...am Zoll von Eldorado vorbei (Impfbuch?!)" kommen sollte. Da auf der nächsten Seite praktischerweise gleich die Komplettlösung stand, suchte ich neugierig den dazu passenden Abschnitt raus, und tatsächlich:
"...und suchen das P.-Institut auf. Dort wecken wir den Arzt, indem wir den Ballon auf den Scherben zerplatzen lassen, und lassen uns nach einem Gespräch impfen. Den Impfpaß muss man unbedingt mitnehmen! [...] Das Schiff dampft nun nach San Eldorado. Dort möchte der Zöllner den Impfpaß sehen."
Eldorado (=Goldland); Impfen; Impfpaß, um ein Land betreten zu können?? Na
HEIDEWITZKA. Gut, dass das Spiel nicht dieser Tage rauskam. Ansonsten wären die Programmierer als böse "Verschwörungstheoretiker" verschrien worden.
Somit müsste
Fatal Heritage das einzige Adventure sein, in dem man sich impfen lassen muss, oder? Pat, ihre fundierte Meinung ist hier gefragt. Außer dem hast Du ja das Spiel mit der Formulierung
"...ganz nette Rätsel" umschrieben.
Komme ich zur Punktvergabe für diese Ausgabe: Da ich wieder deutlich besser unterhalten wurde als im doch sehr durchschnittlichen Februar-Heft, werte ich hier den Inhalt mit starken
8 Punkten. Das Titelbild schrammt nur knapp am Achter vorbei, darf sich aber immerhin
7 Zähler gutschreiben.
Der Zufall wollte es, dass in dieser Ausgabe genau das Spiel präsentiert wurde, welches ich schon seit langem durchzocken wollte. Tataaa...hier kommt
Disney's Duck Tales: The Quest for Gold.
"Duck Tales...ohuuuuhuuu..."Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick etwas kindisch anmutet, so birgt es doch eine gewisse Faszination. So war und ist es jedenfalls bei mir. Während des Durchspielens merkte ich schnell, warum ich damals immer schnell die Flinte ins Korn geschmissen hatte: Die ungenaue Steuerung in Kombination mit dem trägen Spielablauf einhergehend mit den langen Ladezeiten würgten mir schon nach kurzer Zeit die anfangs vorhandene Motivation ab.
Diesmal war mir aber die WinUAE-Savestate Funktion hold, wodurch mir ein fast perfekter Spieldurchlauf ermöglicht wurde. Na ja, fast! Beim ersten Durchgang investierte ich mein Geld beim Aktienmarkt unklug und knipste bei der Fotosafari manchmal die "falschen" Wildtiere. Aufgrund dessen war ich bei der
Endabrechnung vorerst hinter meinem Gegenspieler.
Im zweiten Anlauf verlief alles bestens. Überraschend stellte ich fest, dass es sogar eine Art
Beamer gibt, den Daniel Düsentrieb mir zum schnelleren Von-A-nach-B-Reisen zur Verfügung stellte. Ebenso liefen meine Aktiengeschäfte ganz famos, weshalb beim
finalen Wiegen nicht nur Dagoberts Augen glänzten. Danach lagen sich alle
in den Armen und es war amtlich: Ich...*räusper*
Dagobert Duck durfte sich weiterhin als reichste Ente der Welt feiern lassen.
Für die Statistik: Das Spiel hab ich im mittleren Schwierigkeitsgrad
Standart Wages absolviert. Insbesondere die eingangs erwähnte träge und hakelige Steuerung, die langen Ladezeiten und das mitunter extrem rucklige/träge Scrolling schlugen mir auf den Magen. Meine Wertung schaut so aus:
Grafik: 84 %
Sound: 70 %
Handhabung: 51 %
Spielidee: 75 %
Dauerspaß: 62 %
Preis/Leistung: 60 %
Gesamt: 64 %
Zwar stimme ich mit dem Joker gesamtwertungstechnisch fast überein, doch bei der Grafik (zwar sehr schick, aber Scrolling und die popelige Fluggrafik führen zu starken Abzügen) und bei der Spielidee (es gibt zwar "nur" Minispiele, aber die Idee eines Wettbewerbes zur Kür der reichsten Ente gewürzt mit ein paar wenigen strategischen Aspekten führt zur Aufwertung) ließen mich zu einer anderen Einschätzung kommen.
Als ich die virtuelle Daddelhalle betrat, bekam ich Lust auf eine Flipperrunde. Wie praktisch, dass das
Fun House-Tableau (via Future Pinball Emulation) mir zur Verfügung stand. Rasch ein paar Silbermünzen eingeworfen und schon konnte der Spaß losgehen!
Im
Fun House treibt Rudy sein Unwesen. Sein installierter Kopf im oberen Bereich des Tisches plappert munter drauf los. In seinem Mund kann man sogar Bälle versenken. Doch die 3 Bälle sind schneller ins Aus gerollt als Rudy "Flipper" sagen kann. Die Schwierigkeit des Tisches ist von daher als ziemlich hoch einzustufen. Das drückt leider auf die Motivation. Zumindest konnte ich einige Sachen erspielen, u. a. zwei Multiball-Versionen und Extrabälle. Ein Jackpot blieb mir leider verwehrt.
Auf Grund des hohen Frustpotenzials bekommt
Fun House von mir nur eine bedingte Empfehlung.
Freue mich bereits auf die April-Ausgabe, wo es monatsbedingt ein paar Scherze geben wird...
Kommentar wurde am 30.03.2021, 20:12 von jan.hondafn2 editiert.