Herzlichen Glückwunsch Amiga Joker zu 2 Jahren toller Berichterstattung, hervorragend arrangierten Tests und einem ganz besonderen Leseflair, das nur ihr bieten könnt. Nicht nur Brork (der aber nicht ganz bis
zwei zählen kann), Dr. Freak, sondern auch der Joker höchstpersönlich schließen sich meinem Geburtstagsgruß an. Letztgenannter verteilt, wenn ihr mal nach oben schielt, auf dem Titelbild freudig seine Jubiläumshefte. Sogar ein Alien kann sich nicht beherrschen und muss prompt in die Ausgabe reinschmökern.
Klammern wir die kleinen "Bild-im-Bild"-Fehlerchen der "Alienausgabe" (Joker Schriftzug oben nicht korrekt, einmal zu viel Amiga am linken Coverrand und die schiefe CDTV-Ankündigung am unteren linken Rand) aus, so haben wir einen prächtigen Titelauftritt zum Zweijährigen vorliegen. Wie im letzten Jahr wird von mir das Titelthema mit einem herzlichen
Achter gefeiert.
Auch beim Editorial schmeißt unser Micha (nein, nicht Kulty!) nur so mit
"Herzlichen Glühstrümpfen" um sich. Im Grunde hat aber Herr Labiner sich nur selbst beschenkt, denn sein
"mehr Joker...für weniger Geld"-Motto entpuppt sich als glatte Milchmädchenrechnung. Hier das Ganze mal zur Verdeutlichung:
AJ 10/91:
A4 Werbeseiten =
24Werbeanzeigen=
20AJ 11/91:
A4 Werbeseiten =
29Werbeanzeigen =
27Mein lieber Herr Labiner. Wer hier nicht genau hinschaut bzw. nachprüft, glaubt ihren vollmundigen Worten ad hoc. Gut dass die Leser (kleiner Ausblick auf die kommenden Rügen in den nachfolgenden Ausgaben) bzw. ich dies genau nachgerechnet haben...
Nun aber genug der kritisierenden Worte! Schnell die Geburtstagskerzen auf dem Kuchen ausgeblasen und reingeblättert in diese pickepacke-volle Ausgabe. Doch schon auf Seite 6 der erste Schockmoment!! Dies ist tatsächlich die
erste (und vielleicht auch einzige??) Ausgabe, in der
kein einziger Hit vergeben wurde. Ja glaubste denn sowas??
Dabei ist doch gerade der Joker für hohe, fast schon rekordverdächtige Wertungen bekannt. Von meiner Warte aus gehen die (nicht hitverdächtigen) Wertungen aber allesamt in Ordnung. Da war in der Tat diesmal kein Spiel jenseits der 85 % Wertungsgrenze mit dabei...
Vom Schocker zum Lacher: Auf der
Mixer-Seite wird (aufgepasst!) vorm "Knochenbrecher" alias Game Boy gewarnt. Ein 17-jähriges Gör in den Staaten hat doch, man glaubt es kaum, Nintendo auf 10.000 Dollar Schmerzensgeld verklagt. Klagegrund: Bewegungsstörungen in den Handgelenken! Lächerlich kann ich da nur sagen. Das wäre ja so, wie wenn jemand den Hersteller der Shelby Cobra wegen Ohrenschmerzen auf Schmerzensgeld verklagt...
Neben den zahlreichen Reviews und Previews, hat mir der Joystick-Test sehr gefallen. Allein schon der Anblick der schicken Freuden-Knüppel löste bei mir nostalgische Erinnerungen an vergangene Zockerzeiten aus. Wie viele Joys man wohl damals verschlissen hat??
Außerdem gefällt die neue Cover-Titelschrift und das nunmehr viel übersichtlichere Inhaltsverzeichnis. Darüber hinaus haben auch andere Rubriken einen neuen, fetzigeren "Anstrich" erhalten. Beide
hoch dafür. In Summe kann das heuer nur eine Wertung für den Inhalt nach sich ziehen:
9 fette Geburtstagskerzen, für diesen sehr gelungenen Leserkuchen! Hab ich noch etwas vergessen? Ach so, ja! Die
Girl-Seite heißt nun
Seitenhiebe.
Doch nun nochmals zurück zu den Geburtstagsständchen. Zum außerirdischen Wesen von der Titelseite gesellen sich noch zwei Gratulanten in
Federviehform. Auf der linken Seite des Bildes könnt ihr
Jock the Duck entdecken, der im Spiel
Baby Joe sein Unwesen treibt. Rechterhand darf ein Joker-Donald bewundert werden, der in der
Joker Galerie für Aufsehen sorgt.
Nun lassen wir aber die Enten entli...endlich Enten sein und schauen, was es noch so Wissenswertes zu berichten gibt.
Ein krasser Faux Pas (kennt man vom Joker bis dato überhaupt nicht) ist im Messebericht zur
European Computer Entertainment Show festzustellen. Dort steht:
"Das neue Adventure Lure of the Temptress hat Image Works mit dem System >Virtual Theatre< entwickelt, das ja Sierra und Lucasfilm schon lange gute Dienste leistet." AU WEIA
Jetzt aber wieselflink zu den allseits beliebten
Kleinanzeigen, die diesmal nur so vor wahnwitzigen Sachen strotzen:
1. Ein Verkäufer will sein komplettes Amiga-System für
"110.000 Pfennige" verscherbeln. Zudem grüßt er gleichzeitig
"alle amigoiden Lebensformen".
Hoffentlich kam damals kein Käufer mit einem großen Sack Pfennige vorbei. Der Verkauf hätte sich sicherlich "ein wenig" in die Länge gezogen...
Alle "amigoiden Lebensformen"?? Schöne Grüße vom Amiga-Alien soll ich Dir ausrichten.
2. Diesmal wollen gleich mehrere Amiganer etwas geschenkt haben. Ein Möchtegern-Pfiffikus möchte gleich mehrere Sachen für lau bekommen, bietet zudem aber "großzügig" eine Zahlung bis 50 DM an.
Ey Kollega. Verarschen kannst Du Dich selba!
3. Habt Ihr schon einmal solch einen bekloppten Namen gehört?
Schnack Krug heißt der werte Herr, der per Inserat eine Festplatte sucht.
Dazu sag ich nur: "Nicht lange schnacken, Kopp in den Nacken!"
4. Selbstmordgelüste äußert ein gewisser D. Rodler. Sein gesuchtes Spiel
American Ice Hockey scheint so gut zu sein, dass er dafür sogar sein Leben opfern würde:
"Wenn ich das Spiel nicht bekomme, muß ich mich aus dem Fenster stürzen!", schreibt er offensiv.
Mister Harakiri beliebt aber zu spaßen, da er im
Erdgeschoss wohnt.
5. Verwirrung pur in dieser Annonce:
"Hilfe, zu kalt! Wie bekomme ich den Schädel bei der Quelle? Schreibt an..."Hähhh? Sachdienliche Hinweise zur Lösung dieses Phänomens bitte an die Joker Redaktion bzw. Jock the Duck.
Eine Anmerkung noch zu dryms Beitrag aus 2011:
Er hat absolut recht, dass hier bei 3 Titeln unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe angelegt wurden. Herr Nettelbeck hat es akkurat bei
Rise of the Dragon gelöst. Sein Kollege, Mäxchen Magenauer, hätte aber besser mal Rücksprache mit ihm halten sollen. Sowohl
Altered Destiny als auch
Kings Quest V wurden
nicht mit einer HD-Wertung bedacht. Von daher ordne ich diese Diskrepanz unter Zeitdruck bzw. mangelnde Kommunikation unter den Redakteuren ein.
Bevor ich nun zur Daddelrunde mit der A500-Freundin schreite, mache ich mal eine geburtstagliche Ehrenrunde und schaue mir ein Demo an, das in der PD-Box besprochen wurde.
3D-Objekte, irre Farbspiele und eine fetzige Musik sorgen bei
Substance von Quartex für große Augen. Beeindruckend, was unser 7,16 MHz getakteter Digitalheld schon damals zu leisten imstande war. Das macht Lust auf mehr und ich freue mich diesbezüglich bereits auf die Demo-Rubrik, die ja irgendwann bald im Joker ihre Premiere feiern dürfte...
Der Joystick ist angeschlossen, WinUAE gestartet, die virtuelle Diskette eingelegt. Es konnte und musste diesmal unbedingt
Magic Pockets sein. So viele gute Erinnerungen verbinde ich mit diesen Titel, doch trübte stets der sehr hohe Schwierigkeitsgrad das damals so freudige Spielvergnügen. Jetzt war die Gelegenheit, das
Bitmap Brothers Jump & Run (+Taschenshoot) endlich zu meiner "Hab ich durchgespielt"-Liste hinzuzufügen.
Hier lest ihr meine ausführlichen Erfahrungen mit dem Spiel. Wertungstechnisch gestalten sich die Zahlen wie folgt:
Grafik: 73 %
Sound: 75 %
Handhabung: 61 %
Spielidee: 75 %
Dauerspaß: 76 %
Preis/Leistung: 74 %
Gesamt: 73 %
Vor allem in Hinblick auf die Handhabung sehe ich deutliche Defizite, die der Joker nicht angeführt und somit nicht in dieser Wertungsrubrik einfließen lassen hat.
Ab zur Arcade-Machine. Erneut wurden nur ganze drei Münzautomaten angeboten. Am Klax-Verschnitt
Bouncing Balls hatte ich kein Interesse,
The King of Dragons sah am besten aus und wurde auch von der Redaktion hoch gelobt. Doch habe ich mich erst letzten Monaten durch etliche Gegnerscharen geprügelt und wollte es diesmal ruhiger angehen lassen. Demzufolge blieb nur noch der dritte Automat im Bunde namens
Power Spikes übrig.
Spielerisch ist bei dem von der Seite zu sehenden Volleyballspiel nicht all zu viel zu erwarten, da sich die Handlungsmöglichkeiten des Spielers auf wenige Aktionsmomente beschränken. Circa 25 Minuten wechselten sich Frust und Freude ab. Das Timing exakt hinzubekommen ist leider nicht so einfach. China konnte ich noch schlagen, bei den Japanern biss ich mir die Zähne aus. Die Empfehlung des Jokers teile ich allumfänglich:
"für Gelegenheitssportler mit ein paar Mark zuviel in der Tasche."Draußen ist es grau und ungemütlich, die Weihnachtsausgabe wartet schon auf ihre Entdeckung. Mal schauen, ob es im kommenden Heft ein Spielchen gibt, welches winterlich atmosphärisch auf bzw. in meinen Monitor "rieselt". Glühwein und Spekulatius stehen auf alle Fälle schon mal bereit, um mich auch versorgungstechnisch in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Der Rest übernimmt sicherlich routiniert mein geliebter
Amiga Joker...
Kommentar wurde am 14.11.2021, 15:10 von jan.hondafn2 editiert.