Retro-Nerd schrieb am 05.04.2018, 16:31:
[...]
Davon ab war das hier eine der berühmten Sommerloch Ausgaben. Damit hatten alle Spiele Systeme zu kämpfen.
Also da muss ich Dir, mein lieber Retro-Nerd, doch klar widersprechen:
37 Tests, rund 20 Previews und andere interessante Berichte (darunter ein 6-seitiger Bericht von der
Londoner Trade Show) ergeben hier ein prallgefülltes Sommerheft. Von einem Loch bedingt durch die heiße Jahreszeit ist hier also nichts zu spüren.
Genauso wenig spürt man, dass die Redakteure bereits vom Urlaub an weißen Stränden träumten und somit abgelenkt waren. Alles liest sich wunderbar, zudem hat die Joker-Schreibe nochmals ein paar Prozentchen zugelegt. Ja selbst die Abo-Werbung sprüht nur so vor Einfallsreichtum:
"Sei kein Schlappo - nimm ein Abo!" wollen einem da die feschen Tänzer des
"Glückliche Joker Abonnenten E. V." suggerieren. Also nicht nur auf dieser Seite gibt es
"Jubel, Trubel, Eierkleid" (O-Ton Joker!) zu vermelden.
Werfen wir doch gleich einen Blick auf die ersten schmackhaften Seiten dieser Ausgabe. Michael verteilt im
Editorial Leckerlis in Form von Lutschern, denn er will sich seine Stammleserschaft weiterhin warmhalten (Stichwort: Preis in Höhe von 6,50 DM und wie sich dieser zusammensetzt).
Heiter weiter geht es mit einem Brigitta Interview im
Betriebsgeheimnis, einer
Mixer-Seite, die geprägt von Ralf Glau und dem Lucasfilm Buch von Sybex ist, und ansprechenden Vorberichten zu
Mad TV und kommenden
Activision-Hits.
Danach geht der Testreigen munter los und es darf anspruchsvoll geschmökert werden. Keiner der Berichte fällt merklich qualitativ ab. Somit konnte ich auch keinen Lieblingstest für mich ausmachen. Halten wir fest: Alle Reviews sind äußerst lesenswert. Beide

hoch dafür.
Voller Sarkasmus sprühen die
Leserbriefe, wobei hier insbesondere die Antworten unseres Jokerchens gemeint sind. Mit seinem tiefschwarzen Humor hat er mir mehr als nur einen Lacher entlockt. Genau so muss Leseentertainment aussehen.
Nicht ganz so gut unterhalten wurde ich hingegen mit dem
Brork Comic und der Persiflage
10 Gebote für den Amigianer.
Schick anzusehen ist übrigens die Werbung zu
Monster Business (Danke wiederum Micha für das schnelle Hochladen!). Zeichenmeister
Celal durfte hier mal dem Joker einmal mehr fremdgehen und künstlerisch anderweitig seinen Pinsel (nicht was ihr jetzt denkt!

) schwingen.
Celal ist ein gutes Stichwort, liebe Lisa. Auch wenn mich Dein hammerklopfendes Smiley zu einer höheren Wertung förmlich drängt, so kann ich Deinem mit Nachdruck formulierten Wunsch nicht nachkommen. Grund: Ich mag halt keine Totenschädel!!

Wenn hier der Joker höchstpersönlich in die Cover-Kamera gegrinst hätte, so hätte ich gern den Zehner gezückt, so sind es leider "nur"
8 Celals, die ich dafür vergeben möchte. Achso...der Inhalt...kurz und schmerzlos
9 Jokerinos, für dieses in hohem Maße lesenswerte Heft.
"Kleinanzeigen!!" Wer schreit hier nach dem Running Gag Nummer eins? Ja ja, ich berichte ja schon. Leider kann ich diesmal nur mit einer lustigen Annonce dienen, bei der sich aber ein neckisch-lustiger Schreibfehler eingeschlichen hat:
"Anfänger sucht dringend Bauch zum Erlernen der Assemblerprogrammierung." Also mein Bauchgefühl sagt, dass er eher zu einem Druckwerk als zu einem Ranzen greifen sollte.

Unterleibe zu studieren kann ganz schön auf den Magen schlagen.
Nun aber genug ins Phrasenschwein eingezahlt und...
...ab gehts! Let´s zock!
Nach einigem hin- und her überlegen, entschied ich mich letztendlich für den PD-Titel
Das Erbe.
Bei dem vorherrschenden Umwelt-Rettungswahn (wusstet ihr, dass sogar bald Kühe Masken tragen sollen?), wollte auch ich dem ach so bösen CO2 mal den Kampf ansagen.
Das Umwelt-Adventure machte eingangs einen guten Eindruck auf mich. Nun ja, die Steuerung ist ein wenig umständlich (manchmal bekommt man nach einer ausgeführten Aktion nicht mal eine Rückmeldung!), die Grafik ein wenig spärlich, aber für einen PD-Titel ging das Ganze unterm Strich in Ordnung.
Stimmt... und hier schließe ich mich den Bewertungen hier auf Kultboy an, die etlichen Tode nerven doch arg. Letztendlich habe ich es fast durchgespielt. Das Ende jedoch blieb mir verwehrt (hatte wohl den falschen Feuerlöscher für das Haus gekauft).
Meine Entdeckungen im Spiel:
* Lolita hat die Telefonnummer
690815. Was soll uns das sagen? Lolita ist versaut und zudem billig?
* wenn man im Möbelgeschäft die Aktion "Benutze Verkäufer" ausführt, so wird dies mit
"Du Ferkel" beantwortet und darauf zum Desktop gecrasht
Auch wenn das Spiel PD ist, so wäre hier mehr machbar gewesen. Ich werte mit
5/10 Punkten.
Im Arcade-Bereich fiel die Wahl auf
A.B. Cop, einen
Chase H.Q.-Verschnitt, nur das man hier die Gegner mit einer futuristischen Rennmaschine zur Strecke bringt.
Fetzig in Szene gesetzt und mit einer rasant-schnellen Grafik ausgestattet, hatte ich die ersten Runden Spaß beim Gegner plätten. Leider ging mir die Steuerung schnell auf den Geist...meine Finger haben jetzt noch leichte Ermüdungserscheinungen (meine Steuerung unter MAME schien auch nicht ganz einwandfrei für das Spiel konfiguriert gewesen zu sein).
Für ein Ründchen ganz nett dieser SEGA-Titel. Werte hier mit
6/10 Punkten.
Der "aktuelle" Joker liegt seit 4 Tagen schon am Zeitreisekiosk. Doch bevor ich zu weiteren Lesefreuden übergehe, noch schnell einen Blick auf die Schlussseite der Julei-Ausgabe:
"Ehe landauf, landab die Sirenen heulen..." heißt es da in den einleitenden Zeilen zum Septemberheft.
Erneut muss ich konstatieren. Auch wenn 30 Jahre ins Land gezogen sind, der Joker weiß bzw. wusste mehr...
Kommentar wurde am 30.07.2021, 19:27 von jan.hondafn2 editiert.