Das war auch gut so, denn ich hatte ja zeitlich ein wenig Aufholbedarf. Somit kann ich Euch bereits jetzt mein -diesmal etwas kürzeres- Resümee verkünden!

"Kürzer"? Ja, und dies nicht, weil ich mich wieder in den Zeitplan "zurückschummeln" will. Schlicht und einfach ist die Januarausgabe des Jahres '92 ziemlich ereignislos. Dabei sorgte die Vorjahresausgabe 1/91 mit gleich mehreren "Ohas" noch für reges Aufsehen...
Dann mal der Reihe nach:
Bemerkenswerter Weise wird in dieser Ausgabe zum ersten Male ein früher "Tod" unseres geliebten Amigas angesprochen. Dieses Thema greift ad hoc Redakteurschef Michael in seinem Editorial auf. Darüber hinaus wird der Abgesang des Commodore Rechners in der Mailbox von einem Schreiber heraufbeschworen.
Der Verlag positioniert sich, was auch logisch ist, eindeutig gegen diese "die Freundin rafft dahin"-Phrasen. Mir selbst war auch nicht bewusst, dass bereits so früh im Jahre 1992 bereits solch ein Tenor angeschlagen wurde. Ich selbst hätte diese Zeit als "Blütephase der Amigaspiele" (die richtigen Top-Titel standen ja noch in den Startlöchern!) bezeichnen wollen. Dahingehend hatte ich hier ja schon einen kleinen Beitrag (siehe Kommentar von 2010) verfasst...
Schick wirkt nun der neu gestaltete Up & Down Bereich. Übersichtlich werden hier die wichtigsten Top-Listen aufgeführt. Besonders stolz bin ich auf mein Apidya-Poster, welches von der Factor-5-Crew signiert wurde.
Wertungstechnisch ordne ich diese Ausgabe wie folgt ein:
Inhalt = grundsolide = 7 Points
Cover = sehe ich wie unser Bren als sehr gelungen an = 8 Farbkleckse
Neben alldem gibt es, wie bereits oben angeführt, nichts Weltbewegendes zu berichten: Kein (Wertungs-)Ausreißer, kein ominöser Gewinner eines Wettbewerbs und kein Testbericht, der von der Schreibe her mich in absolute Verzückung versetzen konnte.
Immerhin kann ich Euch zwei Sachen aus den Kleinanzeigen zur Kenntnis geben:
- R. Schladitz (Ralf heißt er übrigens!) aus Magdeburg ist zum dritten Male von der Partie
- nun reiht sich aber noch seine Schwester, sein Bruder o. ä. (wohnt übrigens gleiche Straße ein paar Nummern weiter) mit dem Namen K. Schladitz mit ein
- weil es gleich mehrere "kluge" Inserenten von sich gegeben haben: Es heißt Zak McKracken und nicht wie in den Anzeigen geschrieben Zack McKracken!! Verflixt nochmal!!!
Nun aber genug "geschladitzt" und flugs den Joystick eingestöpselt.
Sprach ich gerade von einem Joystick? Hätte mir wohl eher zwei raussuchen sollen, denn beim Spiel Smash T.V. wäre das bestimmt von Vorteil gewesen.
Mit nur einem Stick kann man nämlich z. B. nicht nach hinten laufen und dabei feuern, was bei den Gegnerscharen mehr als willkommen für mich gewesen wäre. Derart gehandikapt habe ich nicht all zu viele Level geschafft. So oder so fiel das Spielprinzip schnell bei mir durch und ich konnte nur wie der Joker im Test meine Hand vor den gähnenden Mund nehmen.
Grafik: 60 %
Sound: 51 %
Handhabung: 48 %
Spielidee: 26 %
Dauerspaß: 46 %
Preis/Leistung: 46 %
Gesamt: 47 %
Somit hoffte ich auf ein wenig mehr spielerische Abwechslung als ich den Weg Richtung Spielhalle einschlug.
Diese Abwechslung sollte ich auch finden! Meine Wahl fiel auf einen Automaten namens Three Wonders, der gleich 3 Arcade-Spiele in sich trägt. Den besten Eindruck (auch laut Joker) machte das Spiel Midnight Wanderers. Capcom hat hier ein schönes Spielchen á la Ghost´n Goblins kreiert, welches nicht nur schöne Grafiken sondern auch viel Spielwitz für den begabten Joystickartisten parat hält.
Ein wirklich famoses Game, von dem ich bis dato noch überhaupt nichts gehört hatte. Dank der unendlichen Continues via Mame war es in knapp 45 Minuten durchgezockt und die holde Prinzessin wurde von ihrer Holzstarre erlöst. Friede, Freude, Eierkuchen also. Ich konnte mich zurücklehnen und die verdienten 7 Punkte für das Spiel ins imaginäre Holz schnitzen.
Eine Anmerkung muss ich noch zum im Coin Op-Bereich getesteten Terminator 2-Flipper von Williams machen:
Herr Labiner hat doch - unverständlicher Weise - diesen fantastischen Flipper u. a. als "schnell zusammengestrickt" und "todlangweilig" betitelt. Also ich habe damals mehrfach die Markstücke in das Gehäuse geworfen, um das Flippererlebnis ausgiebig genießen zu können. Das Gerät hat übrigens einen ähnlichen Aufbau wie der Nightmare-Flipper von Pinball Dreams.
Was sagt die Vorschau in dieser Ausgabe? "Auweia, der neue Amiga Joker erscheint erst am 31. Januar!" Ich finde das alles andere als "Auweia", denn nun kann ich ganz entspannt mir am Wochenende das zweite Heft des Jahres gönnen und bin wieder vollauf im Zeitplan.

Kommentar wurde am 26.01.2022, 11:01 von jan.hondafn2 editiert.